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EditorialSaskia Fechte, Stuttgart

Wechselnde Bedingungen

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ÜbersichtRaluca I. Mincu, Lars Michel und Tienush Rassaf, Essen

Onkologische Kardiologie

Das neue Fachgebiet der Kardiologie

Die Onkologische Kardiologie hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung und enormes Wachstum als neues Fachgebiet der Kardiologie gezeigt. Viele onkologischen Therapien wie klassische Chemotherapien, zielgerichtete Therapien, Immuntherapien und hormonelle Therapien führen zu kardiovaskulären Nebenwirkungen, die mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität verbunden sein können. Die kardiovaskuläre Toxizität dieser Therapien spiegelt das gesamte Spektrum der kardiologischen Erkrankungen wider: kardiale Dysfunktion und Herzinsuffizienz, Myokarditis, Herzrhythmusstörungen sowie QTc-Zeit-Verlängerung, vaskuläre Toxizität wie Myokardinfarkt und Lungenembolie sowie die Entwicklung einer arteriellen Hypertonie. Es stehen bereits detaillierte Protokolle zur Risikoeinschätzung vor Therapiestart, zur Überwachung während der Therapie und zur langzeitlichen Nachbeobachtung der Krebsüberlebenden zur Verfügung. Es ist zwingend erforderlich, eine umfassende Managementstrategie für onkologische Patienten zu erstellen, idealerweise in Zentren mit Spezialisierung im Bereich der Onkologischen Kardiologie. Durch die Vermeidung und Reduktion kardiovaskulärer Komplikationen soll onkologischen Patienten die bestmögliche onkologische Therapie uneingeschränkt ermöglicht werden.

FlaggeEnglish abstract

Cardio-oncology. A new specialty of cardiology

Cardio-oncology has shown a rapid development and growth as a new specialty of cardiology in the last years. Many oncological therapies such as classical chemotherapies, targeted therapies, immunotherapies and hormonal therapies lead to cardiovascular side effects that can be associated with increased morbidity and mortality. The cardiovascular toxicity of these therapies reflects the entire spectrum of cardiac diseases: cardiac dysfunction and heart failure, myocarditis, cardiac arrhythmias and QTc prolongation, vascular toxicity such as myocardial infarction and pulmonary embolism, as well as the development of arterial hypertension. Detailed protocols for the risk assessment before starting therapy, for monitoring during therapy and for long-term follow-up of cancer survivors are already available. These protocols will contribute to the reduction of cardiovascular toxicity in this patient population. It is imperative to create a comprehensive management strategy for oncology patients, ideally in centers specialized in cardio-oncology.

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BücherforumProf. Dr. Egid Strehl, Freiburg

Ernährung

Schwere Kost gut gegart

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ÜbersichtIngo Stock, Berkatal-Frankenhain

Tularämie

Eine noch immer wenig bekannte Infektionskrankheit

Die Tularämie ist eine in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitete Zoonose. Sie kann durch das gramnegative Bakterium Francisella tularensis hervorgerufen und von zahlreichen Tierarten und aus anderen Reservoiren auf den Menschen übertragen werden. Als Reservoirwirte sind neben Hasenartigen und Nagetieren auch Zecken und Mücken von großer Bedeutung. Die Symptome der Erkrankung sind vielfältig und richten sich nach der Eintrittspforte des Erregers. Nach einer meist kurzen Inkubationszeit von drei bis fünf Tagen kommt es in der Regel zu unspezifischen Influenza-ähnlichen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Später treten bei den meisten Erkrankungsformen weitere, spezifischere Krankheitszeichen wie eine Geschwürbildung an der Eintrittsstelle und Lymphknotenschwellungen auf. Die Tularämie ist antibiotisch gut zu behandeln, meist werden Ciprofloxacin, Doxycyclin und Gentamicin eingesetzt. Aufgrund der vielfältigen Infektionsmöglichkeiten ist ein sicherer Schutz vor der Erkrankung nicht möglich.

FlaggeEnglish abstract

Tularemia – still a little-known infectious disease

Tularemia is a zoonotic disease widespread in the Northern Hemisphere. It is caused by the gram-negative bacterium Francisella tularensis and can be transmitted to humans from numerous animal species and from other reservoirs. In addition to lagomorphs and rodents, ticks and mosquitoes are also of great importance as reservoir hosts. The symptoms of the disease are diverse and depend on the pathogen’s entry point. After a usually short incubation period of three to five days, non-specific influenza-like symptoms such as fever, headaches and body aches usually occur. Later, in most forms of the disease, more specific symptoms such as ulceration at the entry site and swelling of the lymph nodes appear. Tularemia can be easily treated with antibiotics; ciprofloxacin, doxycycline and gentamicin are usually used. Due to the diverse possibilities of infection, reliable protection against the disease is not possible.

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Pharmakologie aktuellAlexander Pensler, Braunschweig

Fezolinetant als Alternative zur Hormonersatztherapie

Eine neue, hormonfreie Option gegen vasomotorische Beschwerden in den Wechseljahren

Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter Beschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Neben pflanzlichen Präparaten ist die Hormonersatztherapie eine verschreibungspflichtige Alternative, die jedoch nicht immer angewendet werden kann. Zum Jahresende 2023 hat die EU-Kommission den nichthormonellen Wirkstoff Fezolinetant zugelassen, seit Februar 2024 ist er auch in Deutschland als verschreibungspflichtiges Arzneimittel erhältlich. Fezolinetant ist der erste Neurokinin-3(NK3)-Rezeptorantagonist, der direkt auf das Thermoregulationszentrum im Hypothalamus wirkt.

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BerichtSaskia Fechte, Stuttgart

Gesundheit für alle

3. DIVERSITY IN HEALTH CONGRESS

Der Diversität im Gesundheitswesen eine Bühne zu geben und Themen zu beleuchten, die sonst wenig Beachtung finden, war das Anliegen des 3. DIVERSITY IN HEALTH CONGRESS am 27. Februar 2024. Im Fokus standen eine individuelle Diagnostik, Prävention und Behandlung bei einer Gleichbehandlung und Parität in den Organisationen des Gesundheitswesens. Experten aus Wissenschaft und Forschung, Lehre und Praxis sowie mehr als 450 online zugeschaltete Teilnehmer diskutierten in vier Sessions über ein umfassendes Verständnis der Bedeutung von Diversität und das Ziel, diese innerhalb des Gesundheitssystems zu befördern.

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Referiert & kommentiertAnnika Harsch, Stuttgart

Prävention chronischer Krankheiten

Mediterrane Ernährung zeigt die besten Ergebnisse

In einer aktuellen Kohortenstudie wurde untersucht, welchen Einfluss vier Ernährungsmuster auf das Risiko für chronische Erkrankungen haben. Es zeigte sich, dass eine mediterrane Ernährung das Risiko für 32 von 48 betrachteten Krankheiten senken kann.

Seite 201 - 205
Referiert & kommentiertSophie Götz, Edingen-Neckarhausen

Funktionelle Obstipation

Wirksamkeit und Sicherheit von Linaclotid bei pädiatrischen Patienten

Linaclotid verbessert eine Reihe von Symptomen bei funktioneller Verstopfung im Vergleich zu Placebo signifikant und ist gut verträglich. Dies ergab eine aktuelle multizentrische Phase-III-Studie.

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Referiert & kommentiertSarah F. Decker, Wäschenbeuren

Schizophrenie und schizoaffektive Störung

Sind Studienergebnisse auf den Klinikalltag übertragbar?

Unterschiede zwischen Studien und klinischer Praxis können bei Behandlungen im Bereich der psychischen Gesundheit zu unterschiedlichen Einschätzungen bezüglich Wirksamkeit und Effektivität führen. Die vorliegende Netzwerk-Metaanalyse versuchte durch den Vergleich von kontrollierten Studien und realen Patientendaten aus medizinischen Registern Unterschiede zwischen verschiedenen Applikationsformen zu erkennen und die wirksamsten Arzneimittel zur Rückfallprävention bei Schizophrenie zu identifizieren.

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Referiert & kommentiertTabea Krause, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Kurkuma: Weniger ist mehr