Acetylcystein bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung


Sekretolytikum, Antioxidans oder Plazebo?

Winfried Randerath und Wolfgang Galetke, Solingen

Für Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung steht oft die vermehrte Produktion von zähem Sekret im Vordergrund ihrer Beschwerden. Daher gehören Sekretolytika zu den meist verordneten Medikamenten bei diesen Krankheitsbildern. Allerdings konnte ein schleimlösender Effekt dieser Substanzgruppe bisher nicht überzeugend nachgewiesen werden. Dennoch hat Acetylcystein bei der chronischen Bronchitis positive Effekte, die sich besonders in der Häufigkeit von Exazerbationen bemerkbar machen. Für diese Verbesserungen scheint die antioxidative Wirkung der Substanz verantwortlich zu sein. Unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten empfiehlt sich kein genereller Einsatz der Medikamente, sondern die gezielte Applikation, zum Beispiel bei Patienten, die besonders unter Zahl und Schweregrad von Exazerbationen leiden.

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