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Coronaviren
Erreger von SARS und anderen Infektionen
Coronaviren sind große, einzelsträngige RNS-Viren mit einem helikalen Nucleocapsid. Sie sind von einer Außenhülle umgeben, die durch die Anordnung eines Glykoproteins an das Bild einer Sonnenkorona erinnert. Coronaviren sind als häufige Erreger leichterer respiratorischer Humaninfektionen seit langem bekannt. Etwa 20 bis 30 % aller viralen Erkältungskrankheiten werden auf zwei genetisch und serologisch unterschiedliche Erregergruppen humaner Coronaviren (HCoV) zurückgeführt, die durch die Prototyp-Viren HCoV-229E und HCoV-OC43 repräsentiert werden. Darüber hinaus gilt ein ätiologischer Zusammenhang zwischen HCo-Viren und einer Reihe schwererer Atemwegsinfektionen des Menschen als wahrscheinlich. Die Bedeutung der Coronaviren als Erreger nicht-respiratorischer Infektionen wird seit langem diskutiert.
Weltweites Aufsehen erregte in der ersten Jahreshälfte 2003 das Auftreten einer neuen viralen Infektionskrankheit, die sich als „schweres akutes respiratorisches Syndrom“ (SARS) epidemisch verbreitete. In der Folge wurde sehr schnell ein neues Coronavirus (SARS-Virus) identifiziert und charakterisiert. Durch die insbesondere im asiatischen und nordamerikanischen Raum aufgetretene SARS-Epidemie erkrankten zwischen November 2002 und Juni 2003 mehr als 8 000 Menschen, von denen 750 starben.
Ursachen, Symptome und therapeutische Möglichkeiten beim Glaukom
Das Glaukom (grüner Star) ist eine der häufigsten Erblindungsursachen auf der Welt. In unserem Kulturkreis steht es diesbezüglich an zweiter Stelle, obwohl bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung das Augenlicht gerettet werden könnte. Glaukom-bedingte Schäden sind derzeit nicht reversibel. In diesem Beitrag werden die drei häufigsten Glaukomformen angeborenes Glaukom, primär chronisches Offenwinkelglaukom und akutes Winkelblockglaukom ausführlich mit Therapie besprochen sowie einige Sonderformen beschrieben.
Hyperthyreose bei einem Typ-1-Diabetiker
A. B. ist ein 46-jähriger Insulin-pflichtiger Diabetespatient, der seit seinem 18. Lebensjahr an dieser Erkrankung leidet. Während der letzten zwei Monate sind bei A. B. Unruhezustände, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Herzrasen aufgetreten. Er fühlt sich häufig erschöpft und hat 8 kg an Gewicht verloren. Ihn beunruhigt außerdem, dass sein täglicher Insulin-Bedarf während dieser Zeit von 50 auf 75 Einheiten gestiegen ist. Welche Begleiterkrankung könnte für A. B.’s Symptome verantwortlich sein? Welche Maßnahmen schlagen Sie vor?
Anwendungsdauer abschwellender Nasentropfen?
Gibt es gesicherte Daten über das Auftreten einer Rhinitis sicca in Abhängigkeit von der Dauer (und evtl. auch der Häufigkeit) der lokalen Applikation von Alpha-Sympathomimetika in der Nase? Welche maximale Behandlungsdauer mit abschwellenden Nasentropfen kann empfohlen werden? Wie ist generell das Risikopotential dieser Präparate zu sehen?
Akute Bronchitis
Pelargonien-Wurzelextrakt ist eine Alternative
Fast 95 % der akuten Bronchitiden werden durch Viren ausgelöst. In unkomplizierten Fällen kann der Wurzelextrakt der südafrikanischen Kapland-Pelargonie Pelargonium sidoides (Abb. 1) helfen.
Influenza A/B
Wirksamkeit von Neuraminidase-Hemmern erwiesen
Eine Metaanalyse randomisierter, kontrollierter Studien zur Behandlung und Prävention von Grippe ergab, dass Oseltamivir (Tamiflu®) und Zanamivir (RelenzaTM) gleichermaßen klinisch wirksam sind. Allerdings sind die Daten zu Risikopatienten und Vorbeugemaßnahmen noch dürftig.
Harnwegsinfekte bei Frauen
Diagnostik, Therapie und Prophylaxe
Unkomplizierte Harnwegsinfekte bei Frauen sind leicht zu diagnostizieren und therapeutisch gut zu beherrschen. Mittel der Wahl ist die Drei-Tages-Behandlung mit Co-trimoxazol (z. B. Eusaprim®). Bei wiederkehrenden Infekten kann auch eine niedrig dosierte Dauertherapie empfohlen werden.
KHK-Prävention
Keine Indikation für antioxidativ wirkende Vitamine
Die Vitamine E (Tocopherol) und A (Beta-Carotin) sind nicht zur Primär- und Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit indiziert, dies ergab eine Metaanalyse von 15 großen randomisierten Studien. Die Einnahme von Beta-Carotin war sogar mit einem leicht erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko assoziiert.
Vitamin-Ergänzung
Postinterventionsstudie zeigt keine Nachwirkungen
Sowohl die Senkung des Risikos für Prostatakrebs durch Alpha-Tocopherol-Supplementierung wie auch die Erhöhung des Risikos für Lungenkrebs durch Beta-Carotin verloren sich nach Ende der Einnahme wieder.
Depressionen
Antidepressiva vermindern Rückfallrisiko um 70 %
Nach einer erfolgreich behandelten depressiven Episode senkt eine Weiterbehandlung mit Antidepressiva das Rezidivrisiko um 70 %. Das ergab eine Metaanalyse von 31 Studien. Über die optimale Dauer der Rückfallprophylaxe konnte die Metaanalyse keinen Aufschluss geben.
Medikamenten-induzierter Dauerkopfschmerz
Migräne-Patienten haben ein erhöhtes Risiko
Bei Patienten mit einem primären Kopfschmerzsyndrom wie Migräne führt die tägliche Einnahme von Analgetika, auch wenn sie nicht zur Behandlung der Kopfschmerzen dient, zur Entwicklung chronischer Medikamenten-induzierter Dauerkopfschmerzen. Patienten ohne primäres Kopfschmerzsyndrom in der Anamnese entwickeln keine chronischen Kopfschmerzen. So das Ergebnis einer Studie mit 110 Rheumapatienten.
Suchterkrankungen
Topiramat bei Alkoholabhängigkeit
Topiramat in einer Tagesdosis von bis zu 300 mg ist eine effektive Behandlungsmöglichkeit bei Alkoholabhängigkeit.
Nicotin-Pflaster
Dauerhafte Rauch-Abstinenz gelingt nur selten
Acht Jahre nach einer Studie zur Raucher-Entwöhnung mit Nicotin-Pflastern waren nur 5 % der Studienteilnehmer durchgehend Rauch-abstinent. Immerhin 8 % der ehemaligen Probanden, die während der Studie weiter geraucht hatten, kamen jetzt über mindestens ein Jahr ohne Zigaretten aus. 88 % der Studienteilnehmer rauchten allerdings weiter.
Dialyse
Natriumcitrat blockt Gefäß-Verweilkatheter besser als Heparin
Der Block von Gefäß-Verweilkathetern mit Heparin-Lösung ist mit verschiedenen Problemen behaftet. Eine Alternative stellt eine 47%ige Natriumcitrat-Lösung dar.