Unkonventionelle adjuvante Diabetes-Therapie


Ingo Rustenbeck, Braunschweig

Die gegenwärtige pharmakologische Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 kann das Risiko diabetischer Spätschäden vermindern, es gelingt jedoch nicht, die Stoffwechselstörung dauerhaft zu normalisieren. Daher nehmen die Patienten zunehmend häufiger Substanzen ein, von denen sie sich eine zusätzliche antidiabetische Wirkung versprechen. Es sind im Wesentlichen die Spurenelemente Chrom, Vanadium und Zink und eine heterogene Gruppe von pflanzlichen Substanzen, die zumeist traditionellen Medizinsystemen (z. B. Ayurveda) entstammen, wie Momordica charantia, Gymnema sylvestre oder Trigonella foenum-graecum. Die Spurenelemente Chrom und Vanadium habe in vitro interessante Effekte, bei Patienten sind bisher nur wenig überzeugende Ergebnisse erzielt worden. Viele der pflanzlichen Zubereitungen haben einen blutzuckersenkenden Effekt, die klinischen Daten lassen jedoch noch nicht den Schluss zu, dass sie eine langfristig effektive und sichere Therapie ermöglichen. Die dafür notwendige Dosis-Wirkungs-Beziehung erfordert letztlich die Identifizierung der antidiabetisch wirkenden Prinzipien, wie beispielsweise 4-Hydroxyisoleucin aus den Samen von T. foenum-graecum. Das gilt auch für die antidiabetische Wirkung von Zimt. Überraschend effektiv ist die Diabetes-präventive Wirkung von Kaffee und einem mäßigen Alkohol-Konsum, die der präventiven Wirkung konventioneller Antidiabetika entspricht. Patienten mit Diabetes mellitus sollten in jedem Fall den behandelnden Arzt von der Anwendung unkonventioneller Antidiabetika unterrichten und deren Einnahme, ebenso wie die der konventionellen Antidiabetika, nicht unkontrolliert beginnen oder abbrechen.

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