Brustkrebs

MR-Tomographie findet mehr Tumoren


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Bei Frauen mit Brustkrebs in einer Brust ist das Risiko für eine Erkrankung der zweiten Brust erhöht. Eine gründliche Untersuchung der zweiten Brust mit Mammographie und Ultraschall ist gängige Praxis, viele Tumoren bleiben aber in einer Mammographie unentdeckt. Ein besseres Ergebnis verspricht die Magnetresonanz-Tomographie (MRT), wie in einer internationalen Studie gezeigt wurde. An dieser Studie nahmen rund zwei Dutzend Kliniken in Nordamerika und das Universitätsklinikum Bonn teil. Insgesamt wurden 968 Patientinnen untersucht, davon allein knapp 200 in Bonn. Bei allen Frauen waren zuvor Tumoren in einer Brust diagnostiziert worden. Eine Mammographie sowie eine klinische Untersuchung der zweiten Brust hatten keinen Anhalt für Brustkrebs in der anderen Brust ergeben. Diese Patientinnen hatten sich dann einer MRT der Brust (MR-Mammographie) unterzogen. Bei 30 Frauen fanden die Mediziner mit der MRT in der anderen Brust Tumoren, die mit der Mammographie nicht diagnostiziert worden waren. Die MRT ist somit sowohl vor einer Brustkrebs-Operation essenziell, um die tatsächliche Ausdehnung in der betroffenen Brust exakt darzustellen, als auch für die Entdeckung weiterer Tumoren in der zweiten Brust.

Besonders beruhigend für die betroffenen Frauen ist, dass eine prophylaktische Amputation der zweiten Brust, wie sie manche Frauen wünschen, bei einem negativen MRT-Ergebnis definitiv unnötig ist.

Die MRT ist vergleichsweise teuer, zugleich aber das sicherste Untersuchungsverfahren zur Brustkrebs-Diagnostik, und so zumindest bei Risikogruppen – zum Beispiel zur Früherkennung bei Frauen mit Brustkrebs-Fällen in der Familie – oder bei Frauen mit gerade diagnostiziertem Brustkrebs die Methode der Wahl.

Quellen 

Pressemitteilung Nr. 99 der Universität Bonn, 28. März 2007.

Lehman CD, et al. MRI Evaluation of the contralateral breast in women with recently diagnosed breast cancer. N Engl J Med 2007;356:1295–1303.

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