Krank durch Arbeit?


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Gesunde Betriebe brauchen gesunde Beschäftigte. Um dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Produktivität der Firmen zu steigern, gibt es unter anderem in Nordrhein-Westfalen die Gemeinschaftsinitiative Gesünder Arbeiten e. V. (GiGA). Es geht dabei nicht nur um Schutzkleidung und richtig ausgestattete Arbeitsplätze, sondern auch um gesunde Unternehmenskultur ohne Stressausübung und Mobbing bzw. Bossing.

Bossing ist eine besondere Form des Mobbings hier ist es der Vorgesetzte, der mobbt.

Nach Knill [www.rhetorik.ch/Bossing/bossing.html] muss man davon ausgehen, dass solche Vorgesetzte ein Persönlichkeitsproblem haben. „Bossende“ Chefs fühlen sich oft von starken Mitarbeitern bedroht. Auch Unsicherheit kann zu Bossing führen. In Betrieben mit Bossing herrscht oft ein schlechtes Betriebsklima. Meist wird keine menschenorientierte Führung praktiziert, es mangelt an Teamkommunikation. Oft sind die Bossing-Opfer besonders kreativ und fleißig und werden ohne Selbstverschulden plötzlich zu Sündenböcken und Blitzableitern für die Frustration des Chefs.

Schätzungen gehen von rund 1,1 Mio. Mobbing- und Bossingopfern in Deutschland aus. Die Folgen sind gesundheitliche Schäden der Betroffenen, aber auch enorme Kosten für die betroffenen Unternehmen.

Eine Fülle gesundheitlicher Beeinträchtigungen kann die Folge sein: Nervosität und Schlafstörungen, Angst, Erschöpfungsgefühl, Herz-Kreislauf-Probleme, Magen-Darm-Erkrankungen, Depressionen sind einige davon. Darüber hinaus kann die Suchtgefährdung steigen. Weiterhin kann der Gestresste beispielsweise für Infektionskrankheiten anfälliger werden.

Zu den klassischen Auswirkungen im Arbeitsbereich gehören Motivationsverlust, Dienst nach Vorschrift, Konzentrations-Probleme, behinderter Informationsfluss, sinkende Arbeitsleistung, Kündigung. In der Regel ist nicht nur eine Person, sondern ein Team von solchen Vorgängen betroffen. Pro Mobbing-Fall sollen für einen Betrieb Kosten im Bereich eines Jahresgehalts des „Opfers“ entstehen.

Mit einer Gehaltserhöhung oder einer Einladung zum Betriebsausflug kann der Arbeitgeber solche Probleme nicht lösen. Ein gutes Betriebsklima braucht mehr. Persönliche Beachtung und Verständnis für Probleme, deutlich gezeigter Respekt vor dem Mitarbeiter und seiner Arbeitsleistung sind nur einige Punkte, die mit wenig Aufwand viel Nutzen nach sich ziehen können. Regelmäßige und offene Kommunikation mit den Mitarbeitern ist eine gute Prophylaxe vor Unzufriedenheit und „innerer Kündigung“.

Ehrliche Wertschätzung zeigen durch Worte und Verhalten – dies motiviert und unterstützt Mitarbeiter auch bei hoher Arbeitsbelastung.

Natürlich ist die Problematik komplex und nicht mit 2 oder 3 Ratschlägen zu lösen. Aber geschärftes Bewusstsein um die Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Arbeitsleistung und innerer Zufriedenheit am Arbeitsplatz bringt schon weiter.

Vielleicht prüfen und überdenken Sie einmal, wie es in Ihrem beruflichen Umfeld aussieht, welchen Umgang Sie mit Ihren Mitarbeitern und Kollegen pflegen?

Und – was ist mit Ihren Patienten, die mit ständigen Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden zu Ihnen kommen? Vielleicht können Sie einmal in Richtung „Zufriedenheit am Arbeitsplatz“ nachfragen. Es gibt einige Möglichkeiten, wie solchen Menschen „kausal“ und nicht nur mit Protonenpumpenhemmern, Analgetika oder Beruhigungsmitteln geholfen werden kann. Auf der nebenstehenden Link-Liste finden Sie die eine oder andere hilfreiche Adresse.

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