Zentralnervöse Effekte durch Thujon


Jens Bielenberg, Westerhorn

Infolge der Angleichung der nationalen Bestimmungen an das EU-Recht ist Absinth mit einem Thujon-Anteil, der je nach Alkoholgehalt des Wermutauszugs bei bis zu 35 mg/kg liegen kann, in Deutschland sowie in den meisten EU-Ländern und der Schweiz wieder erlaubt.Wahrscheinlich ist der Mythos, der dieses Getränk begleitet, der Grund, warum Absinth das Modegetränk der späten 1990er Jahre wurde. Die zentral erregende Wirkung war die Ursache für die rasante Zunahme des Absinth-Konsums besonders in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der Absinth-Missbrauch (Absinthismus) und die erhebliche neurotoxische Wirkung führten jedoch zum Verbot der Spirituose in vielen europäischen Ländern.
Es gibt viele Theorien zu den zentralen Effekten von Thujon, die von einer Interaktion mit Cannabinoid-Rezeptoren bis zu Kondensationen mit biogenen Aminen reichen. Inzwischen konnte eine Interaktion von Thujon mit GABA-Rezeptoren nachgewiesen werden.
Der folgende Artikel versucht, der Faszination und der geheimnisumwitterten Aura dieses Getränks auf die Spur zu kommen, und geht der Frage auf den Grund, ob pharmazeutische Thujon-Zubereitungen ein gesundheitliches Risiko beinhalten.

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