Evidenz-basierte Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis


Gerd Horneff, Sankt Augustin

Die juvenile idiopathische Arthritis ist die häufigste chronische systemische Autoimmunerkrankung im Kindesalter. Die Prognose wird von der Anzahl betroffener Gelenke und vom Auftreten extraartikulärer Manifestationen bestimmt. Bei Vorliegen einer Polyarthritis, insbesondere mit systemischem Beginn, sind chronische nicht-remittierende Verläufe häufig; bei Oligoarthritis sind Gelenkschäden seltener und es treten chronische Uveitiden hinzu. Die Therapieintensität muss der Prognose der Erkrankung entsprechen. Die Pharmakotherapie hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich gewandelt. Sie besteht aus einer Kombination von nichtsteroidalen Antirheumatika, systemisch und intraartikulär zu applizierenden Glucocorticoiden, klassischen Basistherapeutika, wie Sulfasalazin, Methotrexat und Leflunomid, und den Biologika. Die TNF-Inhibitoren Etanercept und Adalimumab erwiesen sich in doppelblinden, randomisierten Studien als effektiv. Infliximab, ein murin-chimärer Anti-TNF-Antikörper erwies sich in einer Studie als marginal wirksam. Weitere Biopharmaka, Inhibitoren für Interleukin 1 (Anakinra und Rilonacept), Interleukin 6 (Tocilizumab) und Inhibitoren der T-Zellaktivierung (Abatacept), wurden ebenfalls erfolgreich geprüft, zum Teil aber in nur kleinen Populationen. Bislang ist allerdings nur Etanercept zur Behandlung der polyartikulären Arthritis im Kindesalter ab 4 Jahren in Deutschland zugelassen. Die vorliegende Übersicht fasst die derzeitige Studienlage und Zulassungssituation zusammen.

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