Seit 1995 wird von der deutschen Gesellschaft für Ernährung die Supplementierung mit 400 µg Folsäure pro Tag für Schwangere sowie perikonzeptionell zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten empfohlen. Derzeit ist in Deutschland trotzdem die Mehrzahl der Frauen im gebärfähigen Alter, aber auch der übrigen Bevölkerung, mit Folsäure unterversorgt. Genetische Polymorphismen im Methylentetrahydrofolat-Reductase(MTHFR)-Gen können das Risiko für kongenitale Fehlbildungen, besonders bei niedrigen Folsäurespiegeln, erhöhen. Um auch eine ausreichende Folsäureversorgung für Personen mit verringerter Enzymaktivität der Methylentetrahydrofolat-Reductase zu gewährleisten, kann eine Supplementierung mit einer Kombination aus Folsäure und 5-Methyltetrahydrofolsäure (Metafolin®) erfolgen.