Antimykotische Therapie der Tinea unguium und anderer Onychomykosen


Ingo Stock, Brühl bei Köln

Pilzerkrankungen des Nagelorgans (Onychomykosen) sind nach den Fußmykosen die häufigsten Hautpilzerkrankungen in den Industrienationen. Nach aktuellen Schätzungen leiden in Deutschland 10 bis 17% aller Erwachsenen und annähernd jeder Zweite ab dem 65. Lebensjahr an einer Onychomykose, die, sofern die Fußnägel betroffen sind, meist auf einer Infektion mit Dermatophyten (Tinea unguium) beruht. Die häufigsten Erreger der Tinea unguium sind Trichophyton rubrum und T. mentagrophytes. Onychomykosen der Fingernägel werden häufig durch Candida-Hefen wie C. albicans hervorgerufen. Darüber hinaus sind Schimmelpilze als Erreger von Onychomykosen weit verbreitet. Für die erfolgreiche Therapie des Nagelpilzes sind vor allem die Kenntnis des Erregers sowie die Form und Schwere der Mykose bedeutsam. Eine antimykotische Lokalbehandlung kann bei der häufigsten Form des Nagelpilzes, der distolateralen subungualen Onychomykose, sowie bei der sogenannten Leukonychia trichophytica durchgeführt werden, sofern ein Mitbefall der Nagelmatrix ausgeschlossen ist. Eine systemische Therapie ist bei allen anderen Onychomykose-Formen sowie generell bei Befall der Nagelmatrix indiziert. Die Erfolgsaussichten einer lokalen und systemischen Behandlung lassen sich durch mechanische oder chemische Entfernung des erkrankten Nagelplattenbereichs erhöhen. Eine verbesserte Wirksamkeit der systemischen Therapie ist auch bei gleichzeitiger Anwendung eines lokal wirksamen Antimykotikums zu erzielen.

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