Tumortherapie mit Schwerionenstrahlen
Bei der Schwerionen-Tumor-Therapie wird eine Millimeter-Präzision der Dosisapplikation überall im menschlichen Körper erreicht und eine mehrfache biologische Wirkungssteigerung im Tumor verglichen mit der geringen Belastung des Normalgewebes. Damit ist es möglich vor allem bisher strahlenresistente Tumoren erfolgreich zu therapieren. Aufgrund der sehr guten Erfolge des Pilotprojekts an der GSI sind allein in Deutschland drei klinische Therapie-Zentren im Aufbau, an denen mehrere tausend Patienten pro Jahr behandelt werden sollen. Im folgenden Artikel werden die physikalischen und biologischen Grundlagen der Ionentherapie dargestellt und die klinischen Erfahrungen in einem Pilotprojekt an der GSI beschrieben.
English abstract
Heavy ion tumor therapy
Heavy ion tumor therapy can reach a millimeter precision everywhere in the body and a greater biological effectiveness in radioresistant tumors compared to the normal tissue. Therefore it is possible to treat mainly resistant or otherwise inoperable tumors with ion beams with great success. In line with the excellent results achieved in a pilot project at GSI several new centers are under construction. In this article, basics of heavy ion tumor therapy are given and the clinical results of the pilot project are described.
Psoriasis
Krankheitsbild und aktuelle Therapie
Diese Übersicht beschreibt den aktuellen Erkenntnisstand zur Epidemiologie, Genetik und Pathogenese der Psoriasis. Die verschiedenen klinischen Erscheinungsbilder und Schweregrade der Erkrankung werden beschrieben und auf wichtige assoziierte Erkrankungen eingegangen.
Therapieziele werden benannt und verschiedene Therapieformen wie topische Therapie, Phototherapie und klassische sowie moderne systemische Therapien (Biologicals) beschrieben.
English abstract
Psoriasis – Clinical picture und current therapy
This review describes the current knowledge level of epidemiology, genetics and pathogenesis of psoriasis for continuing education purposes. The different clinical appearances and degrees of severity of the illness are portrayed and important associated diseases are depicted.
Treatment goals are designated and different therapy forms like topical therapy, phototherapy and classical as well as modern systemic therapies (biologicals) are described.
PSURs – Instrument der Pharmakovigilanz und Sicherheitsgewinn für den Patienten
Was Apotheker über Periodic Safety Update Reports wissen sollten
Periodic Safety Update Reports (PSURs; „regelmäßige aktualisierte Berichte über die Unbedenklichkeit von Arzneimitteln“) sind eines der Werkzeuge von praktizierter Pharmakovigilanz. Pharmakovigilanz selbst wurde von der WHO folgendermaßen definiert: “The science and activities relating to the detection, assessment, understanding and prevention of adverse effects or any other drug related problems.“
Pharmakovigilanz-Aktivitäten haben also zum Ziel, den Patienten vor vermeidbaren Risiken durch Arzneimittel zu schützen. Von zentraler Bedeutung ist hierbei der ständige Informationsaustausch zwischen den Verantwortlichen, nämlich den Behörden und dem Zulassungsinhaber. Praktisch geschieht das beispielsweise entweder durch eine Einzelfalldokumentation einer schwerwiegenden Nebenwirkung oder eines beobachteten erheblichen Missbrauchs, der der zuständigen Bundesoberbehörde unverzüglich, spätestens aber 15 Tage nach Kenntniserhalt vorzulegen ist (15-Tage-Bericht=engl. „expedited reports“), oder durch periodische Berichte wie PSURs. Letztlich geht es hier also um eine permanente Bewertung der Arzneimittel, um eine Signalerkennung und gegebenenfalls ein wirksames Risikomanagement. Gerade beim „expedited reporting“ wird aber eine ganze Reihe von Sicherheitserkenntnissen zu Arzneimitteln nicht berücksichtigt, beispielsweise über nicht schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Erfahrungen mit dem Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit, Erkenntnisse bei Langzeitanwendung und Überdosierung und ebenso über fälschlich verordnete oder falsch applizierte Arzneimittel (medication errors). Aus diesem Grund ist dem „expedited reporting“ ein Informationsaustausch gegenüberzustellen, der zusammenfassende Bewertungen abgibt, somit alle verfügbaren Daten erfasst, ein einheitliches Format verwendet und entsprechend alle Aspekte abdeckt, die im „expedited reporting“ unberücksichtigt bleiben. Aus solchen Überlegungen heraus entstand das Format der PSURs, die inzwischen seit über zehn Jahren erstellt und kontinuierlich verbessert werden.
Silberhaltige Externa zur Langzeitanwendung bei atopischem Ekzem?
Cremes und Lotionen mit Silberionen (z. B. Multilind® Mikrosilber) sind als freiverkäufliche Präparate in der Apotheke erhältlich. In den Produktbeschreibungen heißt es, sie seien geeignet bei ausgetrockneter Haut, zum Beispiel bei Neurodermitis, Psoriasis oder auch Diabetes mellitus und helfen bei der Abwehr von Hautkeimen, Infektionen und Schadstoffen.
Besteht die Gefahr einer starken Aufnahme von Silberpartikeln durch die Haut bei Langzeitanwendung?
Reizdarmsyndrom
Traditionelle Mittel wirksam
Ballaststoffe, Spasmolytika und Pfefferminzöl können die Beschwerden des Reizdarmsyndroms lindern. Das Ergebnis einer kanadischen Metaanalyse bestätigt den Einsatz dieser traditionellen Arzneimittel, die sich durch eine gute Verträglichkeit und einen niedrigen Preis auszeichnen.
Reiseübelkeit
Rechtzeitige Einnahme eines Antihistaminikums ist entscheidend für die Wirksamkeit
Bei der Prophylaxe von Kinetosen spielen Antihistaminika in der Selbstmedikation eine entscheidende Rolle. Um eine gute Wirksamkeit zu erzielen, ist eine rechtzeitige Einnahme vor dem Reiseantritt zu beachten.
Diabetische Retinopathie
Verbesserungen durch Angiotensin-II-Rezeptor-Blockade
Die Behandlung mit dem Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten Candesartan kann bei Diabetes mellitus Typ 1 die Inzidenz der diabetischen Retinopathie reduzieren und in Frühstadien einer diabetischen Retinopathie bei Typ-2-Diabetes eine Rückbildung der Retinaveränderungen fördern. Das zeigen die Ergebnisse der drei randomisierten, Plazebo-kontrollierten, doppelblinden DIRECT-Studien.
Sekundärprävention des Schlaganfalls
Entscheidend ist das Erreichen des Blutdruck-Zielwerts
Die optimale Blutdruckeinstellung ist bei Patienten nach einem Schlaganfall oder einer transitorisch-ischämischen Attacke (TIA) eine der entscheidenden sekundärpräventiven Strategien. Nach den Ergebnissen der PRoFESS-Studie bringt jedoch die zusätzliche Gabe des Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten Telmisartan (z. B. Micardis®) keinen zusätzlichen Vorteil bei der Verhinderung eines erneuten Schlaganfalls.
Tocilizumab
Langzeitwirkung und -verträglichkeit bei Patienten mit rheumatoider Arthritis bestätigt
Die Langzeitbehandlung mit dem Interleukin-6-Rezeptorantagonisten Tocilizumab (RoActemra®) bis zu 132 Wochen führt bei Patienten mit rheumatoider Arthritis zu einem weiter erhöhten Ansprechen. Auch die Verträglichkeit konnte in Langzeituntersuchungen bis zu 1,5 Jahren Dauer bestätigt werden.
Fortgeschrittenes hormonabhängiges Prostatakarzinom
Neue Therapieoption mit GnRH-Rezeptor- Blockade
Seit Juni 2009 steht mit dem Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Antagonisten Degarelix (Firmagon®) eine neue Therapieoption für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem hormonabhängigem Prostatakarzinom zur Verfügung: Der weltweit bisher einzige zugelassene GnRH-Antagonist supprimiert den Testosteron-Plasmapiegel schnell und langanhaltend, ohne dass es wie bei den GnRH-Agonisten zu einem initialen Testosteron-Schub kommt. Degarelix wird einmal im Monat subkutan injiziert; 240 mg als Initialdosis und jeweils 80 mg als Erhaltungsdosis.
Schwere juvenile Plaque-Psoriasis
Bessere Behandlungsmöglichkeiten nach Zulassungserweiterung von Etanercept
Etanercept (Enbrel®) ist seit Januar 2009 für die systemische Behandlung der chronischen schweren Plaque-Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen ab acht Jahren zugelassen, die unzureichend auf eine andere systemische Therapie oder Lichttherapie angesprochen haben oder diese nicht vertragen. In der ersten kontrollierten Studie, die in dieser Altersgruppe mit einem Biological durchgeführt wurde, erwies sich der Inhibitor des Tumornekrosefaktors alpha (TNF-α) als sehr gut wirksam. Ausmaß und Schwere der Hauterscheinungen nahmen in wenigen Wochen deutlich ab, die Lebensqualität verbesserte sich signifikant. Etanercept wurde von den jungen Patienten gut vertragen.