Pharmakokinetische Interaktionen und ihre Beurteilung


Kritische Betrachtungen zur Relevanz von Interaktionen der Protonenpumpenhemmer Omeprazol und Pantoprazol in der Selbstmedikation

Karl-Uwe Petersen, Aachen

Pharmakokinetischen Interaktionen können unterschiedliche Mechanismen zugrunde liegen. Manche Interaktionen sind harmlos oder gar erwünscht, andere können schwerwiegende Konsequenzen haben. Eine Wechselwirkung wird erst dann zur Nebenwirkung, wenn klinische Folgen nachgewiesen werden können. Laborergebnisse allein müssen einer gemeinsamen Anwendung interagierender Wirkstoffe nicht entgegenstehen. Bei der Beurteilung von Interaktionen sind Besonderheiten der beteiligten Stoffe, das Ausmaß der Wechselwirkung und vor allem die Schwere und Häufigkeit des Auftretens klinischer Korrelate zu berücksichtigen. Ein Schwerpunkt dieser Übersicht liegt auf der Beurteilung möglicher Interaktionen mit den für die Selbstmedikation zugelassenen Protonenpumpenhemmern Omeprazol und Pantoprazol. In der Selbstmedikation sind pharmakokinetische Interaktionen aufgrund der vergleichsweise niedrigen Dosierung dieser Wirkstoffe und der kurzen Anwendungsdauer in aller Regel kein Problem. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, die im Beratungsgespräch berücksichtigt werden müssen. So kann die Wirksamkeit von Protonenpumpenhemmern durch Johanniskraut beeinträchtigt sein und Protonenpumpenhemmer können in höheren Dosen die Wirksamkeit oder Verträglichkeit anderer Wirkstoffe beeinflussen.

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