Retigabin (Trobalt®) ist ein Antikonvulsivum, das in Europa seit Frühjahr 2011 als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne Generalisierung zugelassen ist. Seine Wirkung beruht auf einer „Öffnung“ von spannungsabhängigen Kaliumkanälen aus der Familie der KCNQ- oder Kv7-Kanäle. Retigabin stabilisiert das Membranpotenzial und verhindert wiederholte hochfrequente Aktionspotenziale. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Retigabin wurde unter anderem in den Phase-III-Studien RESTORE 1 und 2 (Retigabine efficacy and safety trials for partial onset epilepsy) untersucht, an denen erwachsene Patienten mit schwer behandelbaren fokalen Anfällen teilnahmen. Retigabin verringerte bei ihnen die Anfallsfrequenz gegenüber Plazebo signifikant und klinisch relevant. Die beobachteten unerwünschten Ereignisse betrafen vor allem das zentrale Nervensystem, beispielsweise Schwindel oder Müdigkeit. Retigabin ist insbesondere für Patienten mit therapierefraktärer fokaler Epilepsie eine interessante neue Therapieoption.