Birgit Hecht, Stuttgart
Regelmäßiges Klavierüben verbessert schon nach zwei Wochen die motorische Geschicklichkeit und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Gehirnhälften. Zudem kann eine Veränderung der „grauen Substanz“ im Gehirn nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse stellten italienische Wissenschaftler vor wenigen Wochen auf dem Jahreskongress der European Neurological Society (ENS) in Prag vor.
In einer Studie untersuchten die Forscher, wie sich Klavierüben bei musikalisch unerfahrenen Probanden (Rechtshänder) auf die Bewegungsfunktion der Hände auswirkt. Diese verbesserte sich bei allen Probanden dramatisch. Dabei fiel auf, dass sich vor allem die Geschicklichkeit der linken Hand deutlich verbesserte; die Funktionen der beiden Hände glichen sich also einander an.
In einer anderen Studie sollten unerfahrene Probanden mit einer Hand eine festgelegte Tonfolge spielen. Sie bekamen entweder Einsätze durch ein Metronom, einen musikalischen Einsatz im gleichen Rhythmus wie das Metronom oder einen musikalischen Einsatz in einem schnelleren Rhythmus als das Metronom. Nach Abschluss der Übungseinheiten hatte das Volumen der grauen Substanz in Hirnarealen, die für die Bewegungskoordination benötigt werden, in allen drei Gruppen zugenommen. Am stärksten war die Veränderung aber in der Gruppe, die als Einsatz den schnelleren Rhythmus hörte. Offenbar wächst das Gehirn mit den Herausforderungen: Je komplexer die Aufgabe ist, desto größer ist die Veränderung.
Quelle
Ihre Zugangsdaten
Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber MMP-Abonnent?
Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.