Das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der European Medicines Agency (EMA) sprach nach seiner Sitzung im Oktober erstmals eine Zulassungsempfehlung für ein Insulin in zwei verschiedenen Stärken aus. Wenn das neue Basalinsulin Insulindegludec (vorgesehener Handelsname: Tresiba®) entsprechend der Empfehlung zugelassen wird, kann es in zwei verschiedenen Formulierungen auf den Markt gebracht werden: in der Standard-Konzentration mit 100 I.E./ml und in der doppelten Konzentration mit 200 I.E./ml.
Um Verwechslungen und damit Über-dosierungen zu vermeiden, darf das U-200-Insulin ausschließlich in Form eines Fertigpens erhältlich sein. Zusätzlich müssen sich die Verpackungen der U-100- und der U-200-Insuline deutlich in ihrer Gestaltung unterscheiden.
Die Einführung des U-200-Insulins wird damit begründet, dass immer mehr Diabetiker – bedingt durch Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel – eine ausgeprägte Insulinresistenz entwickeln. Werden diese Patienten dennoch mit Insulin behandelt, muss das Hormon extrem hoch dosiert werden. Bei herkömmlichen U-100-Insulinen können mit einer einzelnen subkutanen Injektion maximal 80 I.E. Insulin zugeführt werden. Bei dem neuen U-200-Insulin sind Einzeldosen bis zu 160 I.E. möglich.
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