Zöliakie


Das Chamäleon unter den Nahrungsmittelintoleranzen

Alexander Ströhle, Maike Wolters und Andreas Hahn, Hannover

Bei der Zöliakie (einheimische Sprue, gluteninduzierte Enteropathie) handelt es sich um eine immunologisch vermittelte Unverträglichkeit gegenüber dem Getreideprotein Gluten. Die Erkrankung entsteht auf dem Boden einer genetischen Disposition. Krankheitsauslösend sind vorrangig die Prolamine von Weizen, Roggen, Gerste und verwandtem Getreide. Die Pathogenese der Zöliakie ist nicht restlos geklärt, vermutlich handelt es sich um einen (Auto-)Immunprozess. Art und Ausmaß der Symptome sind abhängig von der Zöliakieform; es werden klassische und nichtklassische Formen (u.a. atypische, oligosymptomatische, latente und silente Zöliakie) unterschieden. Die Zöliakie-Diagnostik beruht auf vier Säulen: Anamnese und klinischer Befund, serologischer Nachweis Zöliakie-spezifischer Antikörper, Dünndarmbiopsie sowie Besserung der Symptomatik unter glutenfreier Ernährung. Basis der Zöliakie-Therapie ist der lebenslange Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel. Zu Beginn der Behandlung kann es zudem erforderlich sein, die Fett- und Lactosezufuhr einzuschränken; gegebenenfalls ist auch die Supplementierung von einzelnen Mikronährstoffen angezeigt. Alternative Therapieverfahren sind in der Entwicklung, klinisch jedoch nicht erprobt.

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