Hand-Fuß-Mund-Krankheit – weit mehr als eine harmlose „Kinderkrankheit“


Ingo Stock, Bonn

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) ist eine weltweit verbreitete und in der Regel benigne, selbstlimitierende Erkrankung, die durch verschiedene Enteroviren verursacht wird. Sie tritt vornehmlich im Kindesalter auf und zeigt sich zunächst durch Fieber und Halsschmerzen. Im weiteren Krankheitsverlauf treten Exantheme in der Mundschleimhaut, später auch an den Handflächen und Fußsohlen auf. In den letzten Jahren kam es in vielen Regionen Asiens zu großen HFMK-Ausbrüchen, bei denen häufig auch schwere Verlaufsformen mit zum Teil tödlichem Ausgang beobachtet wurden. Die Erkrankungen wurden meistens durch das Enterovirus 71 verursacht und gingen vielfach mit hohem Fieber, Enzephalitiden und schweren respiratorischen Symptomen einher. In vielen Teilen der Welt wurden zuletzt auch größere HFMK-Ausbrüche durch das Coxsackie-A16-Virus gemeldet. Diese Erkrankungen waren in der Regel durch eine verstärkte Symptomatik der „klassischen“ Erkrankung und zusätzlich oft durch eine Ablösung der Nagelplatte gekennzeichnet. Die Therapie der Hand-Fuß-Mund-Krankheit erfolgt bei leichter bis mittelstarker Ausprägung der Symptome meist ausschließlich supportiv, eine allgemein empfohlene antivirale Therapie gibt es nicht. Bei schweren Verlaufsformen umschließt die symptomatische Therapie auch Beatmungsmaßnahmen, eine zusätzlich durchgeführte antivirale Therapie mit Ribavirin erwies sich in vielen Fällen als wirksam. Derzeit wird die antienterovirale Wirksamkeit zahlreicher Substanzen untersucht. Ein Impfstoff gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit steht bislang nicht zur Verfügung.

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