Delirien treten bei älteren Patienten im Krankenhaus häufig auf. Neben der ätiologisch orientierten Identifikation und Behandlung der delirogenen Noxen ist häufig eine symptomatische Psychopharmakotherapie notwendig. In der Regel werden Antipsychotika eingesetzt. In Anbetracht der Hinweise auf eine erhöhte Mortalität älterer und insbesondere dementer Patienten unter Therapie mit Antipsychotika muss die Indikation kritisch in Abwägung zu den vorhandenen nichtmedikamentösen Therapien gestellt werden. Niedrig dosiertes Haloperidol ist die Standardtherapie. Wenn mehr Sedierung erwünscht ist, kommen Melperon und Pipamperon infrage. Bei deliranten Parkinson-Patienten und wenn differenzialdiagnostisch eine Demenz mit Lewy-Körperchen möglich ist, sollte wegen der besseren Verträglichkeit off-Label Quetiapin eingesetzt werden. Andere niederpotente Antipsychotika wie Prothipendyl, Promethazin und Levomepromazin gelten wegen ihrer anticholinergen delirogenen Wirkung und häufigen orthostatisch bedingten Stürze als potenziell inadäquat für Ältere. Cholinesterasehemmer, mit Ausnahme des nur unter intensivmedizinischen Bedingungen zugelassenen Physostigmins, sind beim Delir unwirksam. Benzodiazepine haben ihre Indikation beim Benzodiazepin- und Alkoholentzugsdelir. Sie sind selbst delirogen (sogenannte „paradoxe Reaktion“). Clomethiazol sollte bei den im Alter häufigen pulmonalen Erkrankungen wie COPD nicht verordnet werden. Chloralhydrat gilt unter anderem wegen der QTc-Verlängerung als potenziell inadäquat für Ältere. Unter intensivmedizinischen Bedingungen haben sich Clonidin und insbesondere neuerdings Dexmedetomidin bewährt. Belastbare Daten zur Behandlung des Delirs mit Melatonin fehlen.