Qualitätsbewertung klinischer Studien


Ergebnisqualität: Wie man die Spreu vom Weizen trennt (Teil 2)

Judith Günther, Birgit Schindler, Freiburg, und Katja Suter, Basel

Die Qualitätsbewertung einer Studienpublikation (critical appraisal) umfasst mehrere Arbeitsschritte: Methodenprüfung, Ergebnisprüfung, Abschätzung von Nutzen und Schaden für den individuellen Patienten. Wenn Sie im ersten Arbeitsschritt feststellen, dass systematische Verzerrungsmöglichkeiten der Studienergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sind, lohnt es sich, den Artikel vollends durchzuarbeiten. Im zweiten Arbeitsschritt befassen Sie sich eingehend mit Art und Größe des Wirkeffekts und seiner Ergebnissicherheit. Klinische Studien nutzen verschiedene Zielgrößen, um den Effekt einer Intervention zu beschreiben. Aber: Nicht alle Zielgrößen, die untersucht, oder Unterschiede, die zwischen Behandlungsgruppen gefunden werden, sind wichtig für die Therapieentscheidung eines Patienten. Im letzten Arbeitsschritt wird das Studienergebnis für den individuellen Patienten in Bezug auf Nutzen und Schadenwirkungen interpretiert. Während die Qualitätsprüfung von Studienmethodik und Studienergebnis anhand formaler Kriterien erfolgen kann, bedarf es bei der Übertragung von Studienergebnissen auf den individuellen Patienten eines therapeutischen Werteurteils, mit dessen Hilfe eine Empfehlung ausgesprochen werden kann – angepasst an die individuellen Gegebenheiten, Wünsche und Vorstellungen des Patienten.

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