Neben dem FSME-Virus (s. voriger Beitrag) werden auch die Erreger der Lyme-Borreliose durch Zeckenstiche übertragen. Lyme-Borreliose wird durch Bakterien aus dem Borrelia-burgdorferi-Komplex hervorgerufen. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu einem Drittel aller adulten Ixodes-ricinus-Zecken mit diesen Borrelien infiziert sind. Die Erkrankung zeigt sich in vielfältigen klinischen Manifestationen: Frühe Manifestationen betreffen die Haut und zeigen sich vor allem als Erythema migrans. Die häufigste Spätmanifestation der Lyme-Borreliose ist die Lyme-Arthritis. Eine Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung. Mit einer antibakteriellen Therapie, für die in erster Linie Doxycyclin, Penicilline wie Amoxicillin sowie einige Cephalosporine eingesetzt werden, lassen sich frühe und meist auch späte Manifestationen der Lyme-Borreliose erfolgreich behandeln. Besonders herausfordernd ist die Behandlung chronischer, unspezifischer Beschwerdebilder. Eine prophylaktische Antibiotika-Gabe nach Zeckenstichen wird in Deutschland nicht empfohlen.