Klinik bipolarer Erkrankungen


Symptomatik, Verlauf und Differenzialdiagnose

Juliane K. Müller und F. Markus Leweke, Mannheim

Bipolare Störungen sind schwerwiegende psychische Erkrankungen, die durch wechselnde depressive, manische oder gemischte Episoden gekennzeichnet sind. Die Erkrankung betrifft etwa 1 bis 2% der Bevölkerung. Bipolar-I-Störungen, bei denen manische und depressive Episoden auftreten, betreffen Männer und Frauen gleich häufig, Bipolar-II-Störungen sind bei Frauen häufiger und gekennzeichnet durch hypomane und depressive Episoden. Diese Einteilung wird je nach Ausprägung der Symptomatik und Häufigkeit der Krankheitsepisoden vorgenommen. Sind mehr als vier Krankheitsphasen in einem Jahr zu beobachten, spricht man von Rapid Cycling, bei hypomanen und subdepressiven Phasen über zwei Jahre hinweg von Zyklothymie. Im Rahmen der Diagnostik sind neben einer sorgfältigen psychiatrischen Anamnese weitere Untersuchungen sinnvoll, um verschiedene psychiatrische wie auch somatische bzw. neurologische Erkrankungen differenzialdiagnostisch ausschließen zu können. Häufig wird der Krankheitsverlauf der bipolaren Störungen durch psychiatrische wie auch somatische Komorbiditäten erschwert. Die Prognose der Erkrankungen richtet sich nach deren Verlauf, insbesondere scheinen sich jedoch psychotische Symptome und zusätzliche Komorbiditäten (wie z.B. Substanzmissbrauch) negativ auszuwirken.

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