Solvejg Langer, Stuttgart
Jedes Jahr werden ungefähr 15 Millionen Babys zu früh geboren (vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche).
Bisher hatten einige Studien gezeigt, dass männliche Frühgeborene ein höheres Mortalitäts- und Morbiditätsrisko haben, als weibliche. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie, basierend auf den Daten des Korean Neonatal Network, wurden 2228 Babys mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g, die vor Vollendung der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen waren, untersucht.
Die Sterblichkeit war bei Mädchen und Jungen vergleichbar, allerdings hatten Jungen insgesamt ein erhöhtes Risiko für verschiedene Erkrankungen (kombinierte Morbidität, Odds-Ratio [OR] 1,27; p=0,011). Dieser Unterschied war umso ausgeprägter, je früher die Geburt stattgefunden hatte (≤25. SSW vs. >25. SSW).
Sie erlitten häufiger bronchopulmonale Dysplasie, periventrikuläre Leukomalazie und intraventrikuläre Hämorrhagie. Lediglich die Frühgeborenen-Retinopathie trat bei Mädchen häufiger auf.
Hinsichtlich Schwangerschaftsdauer, Art der Geburt, Aufenthaltsdauer im Krankenhaus oder auch Dauer der Beatmung hatte es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern gegeben.
Allerdings waren die Mädchen kleiner und hatten ein niedrigeres Geburtsgewicht. Die Studienautoren stellen daher die Frage in den Raum, ob der in vielen Studien gezeigte Überlebensvorteil von weiblichen Säuglingen nicht wirklich besteht, sondern nach Adjustierung der Ergebnisse nach Gewicht reifere weibliche mit weniger reifen männlichen Babys verglichen wurden.
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