Behandlung von Alkoholabhängigkeit


Rainer Spanagel, Mannheim

Der Missbrauch von Alkohol führt zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit. Durch die Anpassung des zentralen Nervensystems an die dauernde Alkoholzufuhr treten beim Absetzen des Alkohols Entzugserscheinungen auf. Die Behandlung der Entzugssymptomatik ist klinisch gut standardisiert. Eine große Herausforderung an den behandelnden Arzt und Patienten ist jedoch der Erhalt der Abstinenz bzw. den Patienten zum reduzierten Trinken zu führen. Um Verlangen und Rückfall bei alkoholabhängigen Patienten zu reduzieren, stehen Behandlungsstrategien zur Verfügung, die auf pharmakologischen Interventionen basieren. Die Entwicklung von Wirkstoffen wie Disulfiram, Naltrexon, Acamprosat und Nalmefen, die neurobiologisch wirken, machte die medikamentöse Therapie möglich. Neue potenzielle Anti-Rückfallsubstanzen wie Oxybat und Baclofen sowie die Verwendung von N-Methyl-D-Aspartat(NMDA)-Rezeptor-Kanalblocker (z.B. Neramexan) als Substitutionsmittel sind in der Diskussion. Zusammenfassend gibt es in der psychiatrischen Forschung kein anderes Gebiet, das in den letzten Jahren so viele innovative Behandlungsstrategien hervorgebracht hat, wie für die Alkoholabhängigkeit. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis die Mehrheit der behandlungsbedürftigen Patienten von diesen Entwicklungen profitieren wird.

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