Auf dem Weg zur richtigen Identität


Dr. Jasmine Naun, Stuttgart

Foto: Dorothee Rietz

Anhand der Genitalien eines Neugeborenen wird das Geschlecht bei der Geburt zugewiesen. Allerdings entwickeln nicht alle Menschen ein Identitätserleben, das im Einklang mit ihren körperlichen Geschlechtsmerkmalen steht [1]. Stimmt dieses Identitätserleben nicht mit den Geschlechtsmerkmalen des Körpers überein, spricht man von Geschlechtsinkongruenz [1]. Leidet eine Person unter der fehlenden oder beeinträchtigten Übereinstimmung, wird dies als Geschlechtsdysphorie bezeichnet [1]. Dabei besteht der Wunsch, als Angehöriger des anderen (anatomischen) Geschlechts zu leben. In Deutschland sind ungefähr 0,3 % bis 0,6 % der Erwachsenen betroffen. Für manche der betreffenden Personen ist eine physische Angleichung wichtig, für andere reduziert sich der Leidensdruck, wenn sie in einer frei gewählten Geschlechtsrolle leben können [1]. Eine physische Angleichung kann mittels Hormontherapie und/oder geschlechtsangleichender Operation erfolgen. Wie die Behandlung abläuft und was es dabei zu beachten gibt, berichten Dr. med. Kathrin H. Popp und Prof. Dr. med. Günther K. Stalla in ihrem Beitrag ab Seite 4. Zusätzlich erfahren Sie auf Seite 36, was aktuell in einer Studie im JAMA Oncology bei Krebspatienten beobachtet wurde, die eine geschlechtsangleichende Therapie erhielten.

Darüber hinaus berichten Dr. rer. nat. Dirk Keiner und Dr. med. Henning Gockel, Weimar, über die häufigste Herzrhythmusstörung, das Vorhofflimmern im Alter, und welche Strategien und Herausforderungen interdisziplinär erfolgen sollten.

Pandemiebedingt konnte die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) 2020 leider nicht stattfinden. Stattdessen hatten die Stipendiaten der DGKPha die Gelegenheit, ihre Arbeit im Rahmen der virtuellen Mitgliederversammlung zu präsentieren. Meine Kollegin Dr. Tanja Saußele war dabei und hat für Sie die wichtigsten Informationen ab Seite 23 zusammengefasst. Zusätzlich finden Sie die Abstracts der Stipendiaten ab Seite 24.

Wir hoffen, dass Sie gut und gesund durch die Feiertage gekommen sind. Freuen Sie sich auf ein neues Jahr mit vielen, spannenden, apothekenrelevanten Themen.

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