Saskia Fechte, Stuttgart
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Viele Pollenallergiker spüren es am eigenen Leib: Die klassische Allergiesaison von Februar bis September gibt es nicht mehr. Heuschnupfen mit den typischen Symptomen einer allergische Rhinokonjunktivitis – Tränenfluss, Rötungen und Schwellungen an Augen und Nase, Pruritus, Rhinorrhö und Niesreiz – tritt nahezu ganzjährig auf. Im Oktober scheint es sogar zu einer kurzzeitigen Verstärkung zu kommen.
Gräser und Bäume erleben durch veränderte Klimabedingungen in den letzten Jahren eine verlängerte Blütezeit und verbreiten ihre Pollen bis spät in den Herbst hinein. Darüber hinaus verursachen sommerliche Trockenperioden, wie sie zuletzt häufiger vorkommen, ein vermehrtes Zersetzen von Pflanzenteilen. Dabei entstehen feine Partikel, die ebenso wie die Blüten Allergene enthalten und in die Luft gelangen können. Verschiedene Gewächse scheinen überdies durch Kontakt mit Abgasen und Luftschadstoffen vermehrt Pollen und Blütenstaub zu produzieren, daher ist die Belastung in Städten oft noch höher als in ländlicher Umgebung.
Ein bedeutender Verstärker für Allergien ist die sich stetig verbreitende Ambrosia oder das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia). Die Pflanze aus der Familie der Korbblütler gelangte hauptsächlich über verunreinigtes Vogelfutter aus Nordamerika nach Europa und gilt als hochallergen. Die Blütenpollen können starke Atemwegsbeschwerden und Kontaktallergien auslösen. Für Menschen mit Heuschnupfen bedeutet die späte Ambrosia-Blütezeit von Juli bis Oktober eine zusätzliche Belastung; neue Allergien können entstehen, bestehende verstärkt werden. Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels ist eine anhaltende Ausbreitung der Ambrosia zu erwarten.
Um die Beschwerden einzudämmen, Kreuz- und neu hinzugekommene Allergien aufzuspüren und das Risiko eines chronischen allergieinduzierten Asthma bronchiale zu reduzieren, ist eine fundierte Diagnose und frühzeitige Behandlung von Pollenallergien angezeigt.
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