Tinnitus


Aktuelle Gesichtspunkte

Michael Reiß, Radebeul, und Gilfe Reiß, Dresden

Unter Tinnitus versteht man die Wahrnehmung von Geräuschen ohne einen entsprechenden äußeren akustischen Reiz. Er wird in erster Linie als Symptom betrachtet, das eine Hörstörung begleiten kann, aber nicht muss. Tinnitus ist immer noch eines der häufigsten Symptome, mit denen Ärzte, insbesondere im Fachbereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, konfrontiert werden. Diagnose und Therapie sind aufgrund der komplexen Ätiologie und Symptomatik anspruchsvoll. Bei vielen Patienten mit Tinnitus ist das Therapiemanagement komplex und erfordert außerdem psychologischen Sachverstand seitens des Arztes oder Otologen. Während akuter Tinnitus oft heilbar ist, ist bei chronischem Tinnitus nur eine symptomatische Behandlung möglich. Bei der akuten Erkrankung werden wie beim Hörsturz Glucocorticoide eingesetzt. In der Therapie von chronischem Tinnitus bestehen verschiedene Möglichkeiten. Hier steht neben der umfassenden Beratung und Psychoedukation (Tinnitus-Counseling) vor alle die tinnitusspezifische kognitive Verhaltenstherapie als evidenzbasiertes Therapieverfahren zur Verfügung. Ein verbessertes Verständnis der neuronalen Mechanismen des Tinnitus hat zur Entwicklung innovativer Techniken der Neuromodulation und -stimulation geführt, die jedoch noch als experimentell einzustufen sind.

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der MMP zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber MMP-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren