Lieber nicht händisch
Erkrankungen durch Listeria monocytogenes
Listeria monocytogenes ist ein grampositives Bakterium, das meist durch den Verzehr kontaminierter Speisen auf den Menschen übertragen wird und das vor allem bei Immungeschwächten schwere systemische Erkrankungen wie Meningitiden und Sepsen verursachen kann. Eine Infektion in der Schwangerschaft verläuft für die Frau meist ohne schwere Symptome, kann aber zum Tod des Fetus führen. Für die kalkulierte antibiotische Behandlung systemischer Listeria-Erkrankungen gelten Aminopenicilline als Mittel der ersten Wahl. Ein individueller Schutz vor Listerien-Infektionen ist schwierig. Schwangere und Immungeschwächte sollten auf bestimmte Lebensmittel verzichten.
English abstract
Listeria monocytogenes listeriosis
Listeria monocytogenes is a gram-positive bacterium that is usually transmitted to humans through the consumption of contaminated food. It can cause severe systemic diseases such as meningitis and sepsis, especially in immunocompromised people. Infection during pregnancy usually does not cause any severe symptoms in the infected woman but can lead to fetal death. Aminopenicillins are the drug of choice for the calculated antibiotic treatment of systemic Listeria diseases. Individual protection against Listeria infections is difficult. Pregnant women and those with weakened immune systems should avoid certain foods.
Elektronische Verordnung
Schlüsselelement in der Verbesserung des Medikationsprozesses
Medikationsfehler können bekanntermaßen eine Gefahr für die Patientensicherheit darstellen und kommen im Krankenhaus besonders häufig zum Zeitpunkt der Verordnung vor [6, 17]. Elektronische Verordnungssysteme können zur Vermeidung von Medikationsfehlern beitragen und stellen außerdem den Grundbaustein für die weitere Digitalisierung des Medikationsprozesses dar. Von einem vollumfänglich digitalen Medikationsprozess erwartet man eine Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und eine Entlastung des Personals auf Station. Die Implementierung eines elektronischen Verordnungssystems kann jedoch herausfordernd sein, bedarf der Zusammenarbeit einer Vielzahl von Berufsgruppen und einer guten Vorbereitung sowie stetiger Optimierung des Systems. Eine begleitende Evaluation einer solchen Einführung ist maßgeblich, um eine erfolgreiche und sichere Implementierung zu gewährleisten.
English abstract
Electronic prescribing – Key element in the improvement of the medication process
Medication errors are a known patient safety risk and occur particularly frequently at the prescription stage [6, 17]. Electronic prescribing systems can help to prevent medication errors and also constitute the foundation for the further digitalisation of the medication process. A fully digital medication process is expected to improve drug therapy safety and reduce the staff workload on the ward. However, the implementation of an electronic prescribing system can be challenging, requires the cooperation of a large number of professional groups and good preparation as well as continuous optimisation of the system. An accompanying evaluation is essential to ensure a successful and safe implementation.
Heilung durch Ernährung
Herz-Kreislauf-Prävention: Lebensstiländerungen sind hochwirksam
Schlaglichter vom Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie 2022 in Mannheim
Anpassungen des Lebensstils sind neben Arzneimitteln unverzichtbarer Bestandteil der Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) berichteten Forschende über erstaunliche Effektstärken der zentralen Präventionsbausteine Ernährung, körperliche Aktivität, Rauchstopp und Blutdrucksenkung.
Acne inversa – Eine diagnostische und therapeutische Herausforderung
Thema auf dem diesjährigen Fortbildungskongress des Berufsverbandes der Frauenärzte (FOKO 2022)
Auf dem diesjährigen Fortbildungskongress des Berufsverbandes der Frauenärzte (FOKO 2022) vom 9. bis 12. März stellte Prof. Dr. Falk Bechara, Medizinischer Leiter am Internationalen Centrum für Hidradenitis suppurativa/Acne inversa der Universitätshautklinik Bochum, die weitverbreitete, dennoch oft unerkannte entzündliche Hauterkrankung vor.
Insomnie
Sicherheit und Wirksamkeit von Daridorexant
Menschen, die nachts nicht schlafen können, weisen tagsüber eine verminderte Leistungsfähigkeit auf. Derzeit in den USA erhältliche Orexin-Rezeptorantagonisten sind zwar bei Schlafstörungen wirksam, sprechen aber nicht alle Aspekte der Erkrankung an. Daridorexant, ein neuer Wirkstoff dieser Klasse, soll sowohl nächtliche als auch tagsüber auftretende Symptome positiv beeinflussen.
Venöse Thromboembolien
Wiederkehrende Thrombosen nach Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva
Für Frauen, die unter Estrogen-haltigen Kontrazeptiva eine venöse Thromboembolie entwickeln, reicht anschließend möglicherweise eine kurzzeitige antikoagulative Behandlung.
Topische Behandlung der Plaque-Psoriasis
Tapinarof bei Schuppenflechte wirksam
Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Petra Staubach-Renz, Mainz
Der Arylhydrocarbon-Rezeptor-Modulator Tapinarof ist ein potenzieller neuer Wirkstoff zur topischen Behandlung der Plaque-Psoriasis. In zwei Phase-III-Studien erwies sich 1%ige Tapinarof-Creme bei Erwachsenen mit leicht bis schwer ausgeprägter Erkrankung signifikant wirksamer als die wirkstofffreie Creme.
Klimakterium
Hormonersatztherapie und Alzheimer
In den Wechseljahren erhalten viele Frauen eine Hormonersatztherapie. Einige Studien hatten in diesem Zusammenhang ein leicht erhöhtes Risiko beschrieben, an einer Demenz oder an Alzheimer zu erkranken. Ob das wirklich stimmt, wurde in einer groß angelegten Fallstudie untersucht.
Chronische Herzinsuffizienz
Nutzen von natriumarmer Ernährungsweise bleibt unklar
Mit einem Kommentar von Dr. med. Peter Stiefelhagen, Starnberg
Um eine Volumenüberlastung zu verhindern, wird bei chronischer Herzinsuffizienz meist eine natriumarme Ernährungsweise empfohlen. Studien konnten deren Nutzen jedoch noch nicht zweifelsfrei beweisen. Auch die bisher größte Studie auf dem Gebiet, SODIUM-HF, konnte jetzt keinen positiven Einfluss auf klinische Endpunkte finden. Es besteht also weiterer Forschungsbedarf.
Koronare Herzkrankheit
Mediterrane Ernährung hat höheren kardioprotektiven Nutzen als Low-Fat
Mit einem Kommentar von Prof. Dr. rer. nat. Martin Smollich, Lübeck
Nicht nur in der Primärprävention, sondern auch bei bestehender koronarer Herzerkrankung ist die Mittelmeerdiät zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse geeignet. Im direkten Vergleich schneidet die traditionelle südländische Kost besser ab als eine reine Fettrestriktion.