Wussten Sie schon …?

Bierkonsum für ein vielfältiges Mikrobiom


Solvejg Langer, Stuttgart

Möglicherweise ist das Feierabendbier besser als sein Ruf – in der alkoholfreien Variante allemal Foto: Syda Productions/stock.adobe.com

Ein möglichst artenreiches Mikrobiom ist mit positiven Effekten auf die Gesundheit assoziiert. In einer aktuellen Studie mit 22 Männern wurde nun untersucht, inwieweit sich der Konsum von Bier auf das DarmMikrobiom auswirkt.

Die eine Hälfte der Teilnehmer trank täglich 330 ml alkoholfreies Bier, die andere normales Bier mit 5,2 % Alkohol. Es handelte sich jeweils um Lager-Bier, das den Teilnehmern ohne Etikett ausgehändigt wurde.

Nach vier Wochen zeigte sich in beiden Gruppen eine größere Bakterienvielfalt im Darm-Mikrobiom als zu Beginn der Studie (primärer Endpunkt), was mit der Untersuchung von Stuhlproben (DNA-Extraktion und Sequenzierung) festgestellt wurde. Nicht verändert waren dagegen Körpergewicht und Körperfettanteil sowie diverse kardiometabolische Marker (z. B. Glucose, HbA1c, LDL und HDL sowie Serumtriglyceride).

Als Ursache für die größere Bakterienvielfalt ziehen die Autoren die im Bier enthaltenen Polyphenole in Betracht. Ähnlich wie andere phenolische Verbindungen könnten sie den Darm erreichen und das Bakterienwachstum beeinflussen. Ähnliche Effekte wurde bereits für Polyphenole aus Rotwein gezeigt und weitere Studien mit alkoholfreiem Bier wiesen ebenfalls in diese Richtung.

Dem entgegen stehen Hinweise, dass Alkoholkonsum die Bakterienvielfalt im Darm reduziert. Somit ist die alkoholfreie Variante möglicherweise die bessere Alternative (auch wenn in der vorliegenden Studie keine Unterschiede festgestellt wurden).

Überdies könnte auch die Art des Bieres eine Rolle spielen. Polyphenole und Hefebestandteile sind vor allem in trübem Bier enthalten und gehen durch Filterungsprozesse, die auch das hier konsumierte Lager-Bier durchlaufen hat, verloren. Dementsprechend könnten ungefilterte Biere wie Kellerpils oder auch die meisten Weizenbiere einen größeren Effekt auf die Bakterienvielfalt im Darm haben.

Da es sich nur um eine Pilotstudie mit einer kleinen Teilnehmerzahl handelte, müssen die Ergebnisse noch in größeren Studien bestätigt werden, so das Resümee der Autoren.

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der MMP zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber MMP-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren