Dr. Jasmine Naun, Stuttgart
Foto: Dorothee Rietz
Katzen dienen dem Erreger der Toxoplasmose, Toxoplasma gondii, als Endwirt, wohingegen Schweine, diverse Vögel und der Mensch Zwischenwirte für den Erreger darstellen. Bei der gesunden und erwachsenen Katze verläuft die Erkrankung meist symptomlos. Doch bei Katzenwelpen sowie bei Katzen, deren Immunsystem geschwächt ist, verläuft eine Toxoplasmose mitunter sehr schwer, teilweise sogar tödlich. Symptome einer schweren Infektion bei der Katze sind unter anderem Atemnot, Fieber, Husten, Durchfall, Entzündungen der Augen und Gelbsucht.
Katzenwelpen können sich bereits im Mutterleib oder kurz nach der Geburt über die Mutterkatze mit Toxoplasmose infizieren [1].
Bei älteren geschwächten Katzen kann die Toxoplasmose chronisch mit dauerhaften Magen-Darm-Problemen sowie Störungen des zentralen Nervensystems einhergehen [1].
Die Katze kann sich auf verschiedenen Wegen infizieren, meist über den Kontakt zum infizierten Kot anderer Katzen oder Tiere. Der Parasit wird über den Kot ausgeschieden, erst nach einigen Tagen entwickelt er sich zu einem infektiösen Erreger. Frischer Kot einer erkrankten Katze ist daher zunächst nicht infektiös [2]. Schwangere Katzenhalterinnen als spezielle Risikogruppe sollten also – sofern niemand anderes die Reinigung übernehmen kann – täglich das Katzenklo reinigen, am besten mit Handschuhen.
Auch über den Verzehr von rohem Schweinefleisch können sich sowohl Katzen als auch andere Tiere und Menschen anstecken. Die infektiösen Erreger der Toxoplasmose können außerhalb eines Wirts mehrere Jahre (z. B. in Sand oder Erde) überleben und auf den Menschen übergehen [2]. Daher sind auch Gartenarbeiten für Schwangere nur mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen (Handschuhe, gründliches Händewaschen im Anschluss) zu empfehlen.
Was es sonst noch Wissenswertes über die Toxoplasmose und den Erreger zu wissen gibt, erfahren Sie von Biologe Dr. Ingo Stock.
Wir starten das neue Jahr auch mit einer Fortsetzung der AMTS-Serie zur Risikopyramide von Wirkstoffen. Apotheker Dr. Dirk Keiner analysiert in dieser Ausgabe den Wirkstoff Allopurinol.
Wir wünschen allen Lesern und Leserinnen einen guten Start in ein glückliches, erfolgreiches und gesundes neues Jahr 2023.
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