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EditorialPriv.-Doz. Dr. Hanna Seidling, Heidelberg, für die AG Forschungskompetenz

Forschung in der Apotheke – wie geht das?

Seite 85 - 89
Medizin meets PharmazieClaudia Sommer, Würzburg

Fibromyalgie

Basiswissen

Die Prävalenz des Fibromyalgie-Syndroms beträgt in Deutschland geschätzt 2 %. Die genaue Ursache der hierbei vorherrschenden chronischen Schmerzen, die von den meisten Betroffenen in der tiefen Muskulatur lokalisiert werden, ist nach wie vor ungeklärt. Die Diagnostik erfolgt symptomorientiert.
Med Monatsschr Pharm 2025;48:85–9.

FlaggeEnglish abstract

Fibromyalgia. Basic knowledge

The prevalence of fibromyalgia syndrome in Germany is estimated at 2 %. The exact cause of the predominant chronic pain, which most sufferers localize in the deep muscles, is still unclear. The diagnosis is symptom oriented.

Seite 90 - 93
Medizin meets PharmazieClaudia Sommer, Würzburg

Fibromyalgie

Pathophysiologie

Welche Ursachen hinter dem Fibromyalgie-Syndrom stehen, ist bislang unklar. Veränderungen in der zentralen Schmerzverarbeitung an den peripheren Nozizeptoren sowie bei der Kontrolle der Stressreaktion scheinen eine Rolle zu spielen. Darüber hinaus sind genetische Faktoren wahrscheinlich.
Med Monatsschr Pharm 2025;48:90–3.

FlaggeEnglish abstract

Fibromyalgia. Pathophysiology

The causes behind fibromyalgia syndrome are still unclear, but changes in central pain processing, in the peripheral nociceptors and in the control of stress reactions appear to play a role. Genetic factors are also likely.

Seite 94 - 95
Medizin meets PharmazieClaudia Sommer, Würzburg

Fibromyalgie

Nichtmedikamentöse Therapie

Die Behandlung des Fibromyalgie-Syndroms (FMS) besteht aus medikamentösen und nichtmedikamentösen Maßnahmen, einschließlich psychotherapeutischer und physikalischer Therapieoptionen. Nach S3-Leitlinie wird eine individuell angepasste Kombination aus den verschiedenen Bereichen empfohlen, bei schweren Verläufen auch in Form eines professionell erstellten multimodalen Therapieprogramms [12]. Nichtpharmakologische Verfahren sind ein zentraler Bestandteil in der Therapie des FMS. Die wichtigsten Ansätze sind Bewegungstherapie, Hydrotherapie, Elektrotherapie und manuelle Therapie [13].
Med Monatsschr Pharm 2025;48:94–5.

FlaggeEnglish abstract

Fibromyalgia. Non-drug treatment

The treatment of fibromyalgia syndrome consists of drug and non-drug measures, including psychotherapeutic and physical therapy options. According to the S3-guidelines, an individually adapted combination of the various areas is recommended, in the case of severe courses also in the form of a professionally created multimodal therapy program [12]. Non-pharmacological methods are a central component in the treatment of FMS. The most important approaches are exercise therapy, hydrotherapy, electrotherapy and manual therapy [13].

Seite 96 - 99
Medizin meets PharmazieUlrike Holzgrabe, Würzburg

Fibromyalgie

Arzneimittel für die Therapie – gibt es eine Rechtfertigung dafür?

Bei der Fibromyalgie handelt es sich um chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen sowie Druckschmerzhaftigkeit, so die Definition in der S3-Leitlinie „Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms“ von 2017 [2]. Somit ist es eine generalisierte Form von Muskelschmerzen, die allerdings nicht mit klassischen Schmerzmitteln behandelt werden können. Für ihren Einsatz gibt es keine Evidenz [3]. Vielmehr stehen aerobes Training und kognitive Verhaltenstherapie im Vordergrund. In der Arzneimitteltherapie werden Psychotherapeutika und Antiepileptika eingesetzt. Dazu zählen Pregabalin und Gabapentin einerseits und die selektiven Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) Duloxetin, Milnacipran und Amitriptylin andererseits sowie Quetiapin. All diesen zentral wirkenden Substanzen sind vielfältige Nebenwirkungen gemeinsam, weshalb die nichtmedikamentöse und damit nebenwirkungsfreie Therapie zu bevorzugen ist. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat deshalb nur Pregabalin, Duloxetin und Milnacipran für die Fibromyalgie-Behandlung zugelassen [5]. Im Folgenden werden die Substanzen einzeln vorgestellt.
Med Monatsschr Pharm 2025;48:96–9.

FlaggeEnglish abstract

Drugs recommended for the treatment of fibromyalgia

The five drugs pregabalin, amitriptyline, quetiapine, duloxetine and milnacipran are not the first-line treatment of fibromyalgia. They should only be used for the management of the symptoms, such as pain, psychological disorders and sleep disturbances. Whereas patients with pain and depression especially profit from duloxetine (and milnacipran) application, amitriptyline is appropriate for treatment of sleep disturbances and fatigue. Pregabalin reduces pain with moderate efficacy.

Seite 100 - 101
Medizin meets PharmazieClaudia Sommer, Würzburg

Fibromyalgie

Patientenfall

Beschrieben wird der Fall einer 55-jährigen Patientin mit jahrelanger Schmerzsymptomatik. Nach etlichen Arztbesuchen fällt die Diagnose Fibromyalgie. Bis heute helfen ihr verschiedene Therapiemethoden, mit dem Schmerz und den auftretenden Begleitsymptomen besser umzugehen.
Med Monatsschr Pharm 2025;48:100–1.

FlaggeEnglish abstract

Fibromyalgia. Exemplary case report

The case of a 55-year-old female patient with years of pain symptoms is described. After several visits to various doctors, she was diagnosed with fibromyalgia. To this day, various therapy methods help her to cope better with the pain and accompanying symptoms.

Seite 102
Medizin meets PharmazieUlrike Holzgrabe und Claudia Sommer, Würzburg

Fibromyalgie

Zusammenfassung

Med Monatsschr Pharm 2025;48:102.

Seite 104 - 111
BerichtTanja Saußele und Annika Harsch, Stuttgart

Von Pharmakogenetik bis Shared decision making

Bericht zur DGKPha-Tagung 2024

Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) fand vom 23. bis 24. November 2024 im direkten Anschluss an die zweite gemeinsame Doktorandentagung Klinische Pharmazie in Hamburg statt. Die Tagung stand unter dem Motto „Medikationsanalyse – von Pharmakogenetic bis Shared decision making“ und bot den Teilnehmern in drei Plenarvorträgen und Workshops zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung sowie zum persönlichen Austausch.
Med Monatsschr Pharm 2025;48:104–11.

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Seite 113 - 115
Fragen aus der PraxisDr. rer. medic. Lisa Goltz, Dr. rer. medic. Jane Schröder, Priv.-Doz. Dr. rer. nat. habil. Holger Knoth, Dresden

Welchen Einfluss hat die Darreichungsform bei niedrig dosierter ASS?

Bei Patienten, die neben Acetylsalicylsäure (ASS) 100 mg auch Ibuprofen oder Metamizol regelmäßig einnehmen, wird ein Einnahmeabstand von mindestens 30 Minuten empfohlen, um eine Beeinträchtigung der thrombozytenaggregationshemmenden Wirkung zu vermeiden [1]. Dabei muss ASS als schnell freisetzende Darreichungsform verabreicht werden, die maximale ASS-Plasmaspiegel nach 10 bis 20 Minuten gewährleistet [5]. Bei magensaftresistenten Arzneiformen wird Cmax dagegen erst nach 5 bis 6 Stunden erreicht [11] und die Interaktion wird somit nicht vermieden. Ist der Einsatz der schnell freisetzenden ASS-Formulierung bedenkenlos möglich oder hat magensaftresistent überzogene ASS 100 mg Vorteile? Wird die gastrointestinale Toxizität hierdurch verringert?

Seite 116 - 123
Referiert & kommentiertLara Hahn, Stuttgart

Diabetes mellitus Typ 2

Späte Diabetes-Diagnose verdoppelt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen

In einer Registerstudie aus Dänemark wurde überprüft, wie weit ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einer Diagnose für Diabetes mellitus Typ 2 vorauseilt.

Seite 116 - 123
Referiert & kommentiertThorben Nehls, Braunschweig

Diabetes mellitus Typ 2

Präventiver Nutzen von SGLT-2-Hemmern in Kombination mit GLP-1-Rezeptoragonisten

Typ-2-Diabetiker haben eine erhöhte Sterberate und eine verringerte Lebensqualität aufgrund von Folgeerkrankungen. Somit spielen für den Nutzen von Antidiabetika insbesondere die Prävention von mikro- und makrovaskulären Folgeschäden sowie die Senkung der Mortalität eine zentrale Rolle.

Seite 116 - 123
Referiert & kommentiertJennifer-Daniele Schmitz, Bonn

Gabapentinoide

Erhöhtes Risiko für Hüftfrakturen: Einfluss von Alter, Gebrechlichkeit und Nierenfunktion

Gabapentinoide werden beispielsweise bei neurologischen Erkrankungen und insbesondere älteren Patienten verschrieben. Diese Wirkstoffe können Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und daraus resultierende Stürze und Frakturen hervorrufen. Welche Rolle spielen das Alter, Frailty und eine eingeschränkte Nierenfunktion bei diesem Risiko?

Seite 116 - 123
Referiert & kommentiertLara Hahn, Stuttgart

Migräne

Erenumab bewirkt Remission bei Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch

Im Zusammenhang mit chronischer Migräne leiden Patienten nicht selten auch an Kopfschmerzen aufgrund eines übermäßigen Medikamentengebrauchs. In einer Studie wurde nun die Wirksamkeit und Sicherheit des monoklonalen Antikörpers Erenumab bei Migränepatienten zur Remission von Übergebrauchskopfschmerzen beurteilt.

Seite 116 - 123
Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Hypokaliämie durch Lakritze