Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft


Oliver Schröder, Frankfurt

In den westlichen Industrieländern klagt mehr als die Hälfte aller Schwangeren im ersten Trimenon über Übelkeit und Erbrechen. Diese Symptome sind in der Regel nur vorübergehend und harmlos, eine Persistenz der Beschwerden wird in weniger als 20 % aller Schwangerschaften beobachtet. Die mütterliche und fetale Prognose der unkomplizierten Emesis gravidarum ist gut. In der Pathogenese werden verschiedene Hormone als auslösende Trigger diskutiert; genetische und psychosoziale Faktoren beeinflussen die Intensität und Dauer der Symptomatik. Vom unkomplizierten Schwangerschaftserbrechen abzugrenzen ist die potenziell lebensbedrohliche Hyperemesis gravidarum, die sich bei 0,3 % bis 2 % aller Schwangerschaften manifestiert. Während die unkomplizierte Emesis gravidarum meist keiner speziellen Therapie bedarf, erfordert die Hyperemesis einen umgehenden Ausgleich von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten, eine adäquate Kalorien- und Vitaminzufuhr sowie immer eine antiemetische Therapie. In prospektiven Studien haben sich dabei insbesondere Antihistaminika bewährt, auch Metoclopramid und Vitamin B6 weisen ein gutes Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil auf.

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