Die Prognose von Patienten nach einem Schlaganfall wird entscheidend durch eine früh einsetzende Behandlung beeinflusst. Die Behandlung, also die Auflösung des Blutgerinnsels und Wiedereröffnung des verstopften Blutgefäßes nach Diagnose des Schlaganfalls, sollte innerhalb der ersten vier bis sechs Stunden nach dem Gefäßverschluss erfolgen. Eine schnelle und sichere Diagnose des Schlaganfalls kann mit der Magnetresonanz-Tomographie (MRT) gestellt werden. Auf dem so genannten Diffusions-gewichteten MRT-Bild können Zirkulationsstörungen des Gewebswassers erkannt werden. Diese Zirkulationsstörungen entstehen dadurch, dass das Gewebswasser bei einem Schlaganfall nicht mehr frei im Interzellularraum zirkulieren kann, da die Zellen angeschwollen sind. Die Diagnose kleiner oder frischer Schlaganfälle ist aber häufig schwierig, da die ohnehin nur schwachen Signale, die diese diagnostische Methode liefert, auf den mit üblichen MRT-Geräten aufgenommenen Bildern noch schlechter zu erkennen sind.
Der Einsatz neuer MRT-Geräte, die mit stärkeren Magneten (Magnetfeldstärken von 3 Tesla statt bisher üblich 1,5 Tesla) ausgestattet sind und kontrastreichere Bilder erzeugen, könnte für die frühe Diagnose von Schlaganfällen vorteilhaft sein. Weiterhin lassen sich mit diesen Geräten besser kleine Infarktherde lokalisieren, was Rückschlüsse auf den Zustand der Hirngefäße und eventuell bereits bestehende, bisher symptomlose Durchblutungsstörungen erlaubt. Durch frühzeitige Behandlung der Patienten könnte so dann Schlaganfällen vorgebeugt werden.
Pressemitteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 11. April 2005.
Kuhl CK, et al. Acute and subacute ischemic stroke at high-field-strength (3.0-T) diffusion-weighted MR imaging: intraindividual comparative study. Radiology 2005;234:509–16.
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