Die venerische Syphilis


„Rückkehr“ einer alten Infektionskrankheit

Ingo Stock, Köln

Die venerische Syphilis ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum subspecies pallidum ausgelöst wird. Charakteristisch für die Erkrankung sind chronische Verlaufsformen, die in verschiedene Stadien unterteilbar und durch eine vielfältige Symptomatik gekennzeichnet sind. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts und insbesondere in den 80er- und 90er-Jahren war die Zahl der gemeldeten Syphilis-Fälle in den meisten Industrienationen stark rückläufig. Den größten Einfluss auf das Vorkommen der Erkrankung hatte dabei Benzylpenicillin, durch dessen Entwicklung erstmalig eine effiziente kausale Therapie möglich wurde. Seit Beginn des neuen Jahrtausends steigt die Anzahl der Krankheitsfälle in vielen europäischen Ländern und Nordamerika steil. Die stärksten Zuwachsraten werden in den Ballungsräumen der Großstädte unter homo- und bisexuellen Männern registriert. Darüber hinaus werden seit einiger Zeit zunehmend Koinfektionen mit T. pallidum und humanen Immundefizienzviren (HIV) nachgewiesen. Derartige Infektionen können besonders problematisch sein, da die Patienten häufiger an schweren Verlaufsformen der Syphilis erkranken.

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