Pro und contra Fixkombinationen


Ingo Rustenbeck, Braunschweig

In einer Reihe von Indikationen ist für eine hinreichende Wirksamkeit der medikamentösen Therapie die Kombination von mehreren Substanzen mit unterschiedlichen Wirkprinzipien erforderlich. Das betrifft vor allem chronische Krankheiten wie die arterielle Hypertonie, den Diabetes mellitus Typ 2 (vor allem im Zusammenhang des metabolischen Syndroms), das allergische Asthma bronchiale oder das Glaukom, aber auch chronische Infektionserkrankungen wie Tuberkulose und Aids, wo sich die Behandlung über Monate und Jahre erstrecken kann. Zudem steigt durch Multimorbidität im höheren Lebensalter die Zahl der verordneten Medikamente pro Patient bei gleichzeitig abnehmender Fähigkeit der Patienten, die geregelte Einnahme einer Vielzahl von Arzneimitteln zu bewältigen. Insofern ist die Annahme nachvollziehbar, dass durch eine fixe Kombination von Wirkstoffen und dadurch verminderte Anzahl der Arzneimitteleinnahmen eine verbesserte Compliance und damit letztlich ein besserer Therapieerfolg erreicht werden kann. Es gibt jedoch bisher tatsächlich nur wenig Evidenz, dass diese Annahme auch allgemein zutrifft. Letztlich muss für jedes Indikationsgebiet einzeln untersucht werden, ob die dort verwendete(n) Fixkombination(en) zu einem verbesserten Therapieergebnis führen. Hierbei ist insbesondere zu fragen, ob die erwartete Therapieverbesserung durch die Fixkombination von einem erhöhten Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen begleitet ist. Aus pharmakoökonomischer Sicht ist zu prüfen, ob die Fixkombination verglichen mit der freien Kombination sich kostensenkend, kostenneutral oder gar kostensteigernd auswirkt.

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