Dr. Tanja Saußele, Stuttgart
Wer kennt dieses knackende, von vielen Personen als sehr unangenehm empfundene Geräusch nicht? Jemand verschränkt seine Finger und drückt sie nach unten durch oder zieht daran. Aber wodurch wird dieses Geräusch verursacht und kann es Schaden verursachen?
Durch das Auseinanderziehen der Gelenke fällt der Druck an den Engstellen zwischen den Gelenken. Dadurch wird ein Teil der Synovialflüssigkeit verdampft und es treten Gase – vor allem Kohlendioxid – aus, die in der Gelenksflüssigkeit gelöst werden (Kavitation=Bildung kleiner Gasblasen in einer Flüssigkeit). Die entstehenden Blasen kollabieren und es entsteht das charakteristische Geräusch.
Bereits in einer Studie aus dem Jahr 1971 konnte in Röntgenaufnahmen dargestellt werden, dass die Gelenke direkt nach dem Knacken einen größeren Abstand voneinander haben als im Normalfall. Der ursprüngliche Zustand stellt sich erst nach ungefähr 15 bis 20 Minuten wieder ein, denn bei zu großem Abstand kann die Synovialflüssigkeit während des Auseinanderziehens der Gelenke schnell nachfließen.
Personen, die häufiger mit den Fingergelenken knacken, leiden laut einer Studie mit 300 Personen nicht häufiger unter Arthritis. Es kann aber durchaus zum Schwellen der Gelenke oder einer Beeinträchtigung der Greiffähigkeit kommen.
Literatur
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