Psychedelika – neue Ansätze in der Therapie der Depression


Philipp Schumacher und Carsten Culmsee, Marburg

Depression ist die häufigste psychische Erkrankung in unserer Gesellschaft und schränkt die Lebensqualität der Betroffenen und der Angehörigen massiv ein. Dabei erreichen die bisher verfügbaren Antidepressiva die volle stimmungsaufhellende Wirkung meist erst mit einer Latenz von mehreren Wochen. Oft wirken sie dann auch nur unzureichend, das heißt, es wird keine ausreichende oder keine dauerhafte Remission der Depression erreicht. Daher wird weiterhin intensiv nach neuen Wirkstoffklassen und neuartigen Wirkungsmechanismen geforscht, um sowohl den Wirkeintritt von Antidepressiva, beispielsweise bei akuter Suizidgefahr, zu beschleunigen und die therapeutische Lücke bei Therapieresistenz zu schließen. Hier treten Psychedelika zunehmend in den Fokus der klinischen Anwendung, da ihre Wirkung rasch eintritt und es auch vermehrt Hinweise auf Wirksamkeit bei Therapieresistenz gibt. Gleichzeitig werden weitere Indikationen der Psychedelika wie Anwendungen zur Unterstützung bei Alkoholentzug diskutiert. Das bereits zugelassene Esketamin sowie das in klinischen Studien befindliche Psilocybin sind besonders vielversprechende Wirkstoffe aus der Klasse der Psychedelika. Neurotrophine und neuronale Plastizität scheinen beim Wirkungsmechanismus dieser Substanzen eine zentrale Rolle zu spielen. Neben Ketamin und Psilocybin wird derzeit auch der Einsatz von Cannabis, Lysergsäurediethylamid (LSD) und 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) im klinischen Kontext erforscht.

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