Auf dem neuesten Stand
Hyperlipidämie
Eine durch Atherosklerose verursachte kardiovaskuläre Erkrankung und ihre klinische Manifestation, z. B. Herzinfarkt, ischämischer Schlaganfall oder periphere arterielle Verschlusskrankheit, haben einen wesentlichen Einfluss auf die Morbidität und sind die führende Todesursache in entwickelten Ländern. Lipoproteine niedriger Dichte sind kausal an der Pathogenese der Atherosklerose beteiligt. Im folgenden Artikel aus dem Buch „Allgemeinpharmazie“ wird gezeigt, wie durch eine gezielte Pharmakotherapie eine Lipidsenkung und damit eine Prognoseverbesserung für die Patienten erreicht werden kann.
Pharmakokinetische Interaktionen in der Psychopharmakotherapie: die Relevanz ist eine Frage des …
Pharmakogenetik zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit
Genetische Polymorphismen beeinflussen die Wirkstoffkonzentration von Psychopharmaka, was bereits vor mehr als 15 Jahren sorgfältig für Antidepressiva untersucht und publiziert wurde. Das Zusammenspiel aus genetischem Polymorphismus und Arzneimittelinteraktion (Drug-drug-gene interactions) wird erst seit wenigen Jahren beachtet, Ergebnisse zeigen jedoch, wie bedeutsam sich der Genotyp auf die Relevanz der Arzneimittelinteraktion auswirken kann. Das Thema wird durch Arzneimittel-Gen-Gen-Interaktionen (Drug-gene-gene interactions) noch komplexer, kann aber die hohe interindividuelle Streuung von Serumkonzentrationen gut erklären. Durch die Beachtung dieser Interaktionen ist eine präzisere Vorhersage der Serumkonzentration eines Patienten möglich. Abweichungen von dem erwarteten Ergebnis lassen dann eine bessere Suche nach exogenen und endogenen Ursachen zu, die auch zu Veränderungen der Wirkstoffkonzentration führen können. So kann die Arzneimitteltherapiesicherheit des Patienten maßgeblich erhöht werden.
English abstract
Pharmacokinetic drug interaction in the field of psychopharmacotherapy – the relevance is depending on the genotype
Drug interactions are a well-known cause of adverse drug events. Drug interaction databases can help the clinician to recognize and at the same time avoid such interactions and adverse events. However, not every interaction leads to an adverse drug event. The concentration of the drug is depending on other factors like inflammation, age, gender, pregnancy, renal or liver dysfunction AND pharmacogenetic polymorphisms. Also, if inhibitors or inducers of drug metabolizing enzymes (e. g. CYP, UGT) are added to drug therapy, phenoconversion can occur and lead to a genetic phenotype that mismatches the observable phenotype. Drug-drug-gene and drug-gene-gene interactions influence the concentration of the drug and its metabolites. To date there have been few studies published on the impact of genetic variations on drug-drug interactions. This article shows examples and evidence of drug-drug-gene interactions, as well as drug-gene-gene interactions. Phenoconversion is explained and methods to calculate the phenotype are described. Clinical recommendations are given regarding the integration of pharmacogenetic results in the assessment of the relevance of drug interactions in the future.
Arzneimitteltherapie im Alter – eine Herausforderung
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 2022
Die Arzneimitteltherapie erfordert besonders bei älteren Menschen eine kluge Abwägung von Nutzen und Risiken. Altersassoziierte Symptome und Beschwerden wie Inkontinenz, Demenz oder Sturzneigung können durch eine Vielzahl von Arzneimitteln und Wirkstoffkombinationen verstärkt oder ausgelöst werden. Die Vermeidung von Polymedikation sowie eine regelmäßige Überprüfung der Therapieziele und Verträglichkeit der verordneten Substanzen können erheblich zur Behandlungssicherheit und -zufriedenheit der Betroffenen beitragen.
Geschlechtersensibles Medikationsmanagement
Fragen aus der Praxis zum MMP-Webinar
Am 26. April 2022 fand das Webinar „Geschlechtersensibles Medikationsmanagement – AMTS anders denken?“ mit Dr. Dirk Keiner, Fachapotheker für Klinische Pharmazie und Leiter der Apotheke des Sophien- und Hufeland-Klinikums gGmbH, Weimar, statt. Während der Veranstaltung wurden einige spannende Fragen gestellt.
Antibiotikaresistenzen
Weltweite Belastung durch bakterielle Resistenzen
Mit einem Kommentar von Dr. med. Frieder Pfäfflin, Berlin
Bakterielle antimikrobielle Resistenzen sind ein wachsendes Problem bei der Therapie von Infektionen. Eine umfangreiche Studie untersuchte die globale Belastung.
Alopecia areata
Baricitinib als Option bei kreisrundem Haarausfall
Baricitinib ist derzeit unter bestimmten Voraussetzungen bei Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis oder atopischer Dermatitis – jeweils in schwerer bis mittelschwerer Form – indiziert. Zukünftig könnte der orale JAK1/JAK2-Inhibitor auch beim kreisrunden Haarausfall zum Einsatz kommen.
Mammakarzinom
Weniger Rezidive durch Aromatasehemmer bei Frauen vor der Menopause
Eine adjuvante Therapie mit Aromatasehemmern bei postmenopausalen Frauen mit Hormon-positivem Mammakarzinom beugt Rezidiven besser vor als Tamoxifen. Mit der vorliegenden Metaanalyse wurde untersucht, ob das auch für prämenopausale Frauen gilt, wenn die Funktion der Eierstöcke unterdrückt wird.
Thromboseprophylaxe nach nichtkardialen operativen Eingriffen
Netzwerk-Metaanalyse zu Sicherheit und Wirksamkeit von DOAK und NMH
Nach nichtkardialen Operationen wird oftmals eine pharmakologische Thromboseprophylaxe durchgeführt. Insbesondere nach orthopädischen Eingriffen ist dieses Vorgehen etabliert. Das vorliegende Review mit Netzwerk-Metaanalyse legt den Stand der Wissenschaft zum Einsatz von direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) und niedermolekularen Heparinen (NMH) dar und schließt dabei auch Studien mit nichtorthopädischen Operationen ein.
Asthma bronchiale
Fixkombination aus Salbutamol und Budesonid bringt Vorteile beim akuten Asthmaanfall
Die bisherige Standardtherapie des Asthma bronchiale im akuten Anfall besteht in der Anwendung eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums wie Salbutamol (engl. Albuterol). Zur Dauertherapie werden zusätzlich inhalative Corticosteroide wie Budesonid eingesetzt. In der vorliegenden Studie wurde nun untersucht, ob der Einsatz einer Fixkombination aus einem kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum und einem inhalativen Corticosteroid die Exazerbationsrate verringern kann.