Wenn der Schmerz einfach nicht nachlässt


Dr. Jasmine Naun, Stuttgart

Foto: Dorothee Rietz

Rasende Kopfschmerzen, Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit – Migräne beeinträchtigt die Lebensqualität Betroffener und ihrer Familien massiv, insbesondere dann, wenn sie häufig auftritt. Ein unbehandelter Migräneanfall kann dabei zwischen 4 und 72 Stunden andauern, so die Definition in der kürzlich überarbeiteten S1-Leitlinie zur Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne [2]. Leider bedeutet dies nicht, dass ein Migräneanfall „nur“ maximal 72 Stunden anhält: Es gibt Fälle, in denen dieser weitaus länger dauert. Dabei handelt es sich dann nicht mehr um einen Migräneanfall, sondern um einen Status migränosus. Dieser tritt normalerweise nicht als erstmalige Manifestation einer Migräne auf, vielmehr tritt er bei Patienten auf, die bereits (viele) Migräneanfälle in der Vergangenheit hatten. Man unterscheidet dabei drei Arten des Status migränosus: den Menstruations-assoziierten Status migränosus, die therapieresistente Migräneattacke und den Status migränosus bei Medikamentenübergebrauch [1, 2]. Dementsprechend erfolgt die Therapie auch ursachenbezogen. Während beim Menstruations-assoziierten Status migränosus der Hormonstatus, insbesondere die Estrogene, eine Rolle spielen, geht es bei den therapieresistenten Attacken darum, ein geeignetes Arzneimittel zu finden, und beim Medikamentenübergebrauch darum, den Kreislauf des Arzneimittelfehlgebrauchs zu durchbrechen.

Wie die Pharmakotherapie der Migräne aussieht, welche neuen Arzneistoffe zugelassen wurden und wie die neuesten Empfehlungen lauten, erfahren Sie von den Leitlinien-Autoren Prof. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen, und Priv.-Doz. Dr. Stefanie Förderreuther, München.

Und wie sieht die Behandlung der Migräne bei Kindern und Jugendlichen aus? Auf dem diesjährigen Schmerz- und Palliativtag tauschten sich Experten unter anderem dazu aus. Meine Kollegin hat die wichtigsten Inhalte für Sie zusammengefasst.

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