Auf Herz und Leber prüfen


Saskia Fechte, Stuttgart

Foto: Ferdinando Iannone

Alles hängt mit allem zusammen, formulierte der Naturforscher Alexander von Humboldt (1769–1859) und beschrieb damit schon vor etwa 200 Jahren, was wir in neuesten Studien nahezu täglich bestätigt sehen.

Haben Sie beispielsweise schon einmal von der kongestiven Hepatopathie gehört? Diese Erkrankung ist ein deutlicher Beleg dafür, wie eng Herz und Leber in Verbindung stehen. Hinter dem genannten Befund steht ein erhöhter Druck in der unteren Hohlvene, die zu einer passiven, chronischen Stauung bis in die Lebervenen führt. Deren Aufgabe, das Blut aus dem Organ herauszuleiten, wird dann nur noch eingeschränkt erfüllt. In der Folge kommt es zur Atrophie der Hepatozyten. Diese Konstellation kann beispielsweise bei einer rechtsseitigen Herzinsuffizienz geschehen. Es ist also sinnvoll, im Rahmen der therapeutischen Überwachung einer Herzinsuffizienz und anderer kardiovaskulärer Erkrankungen auch auf die Leber zu schauen, um mögliche Fibrosen und Zirrhosen durch den langfristig erhöhten Druck zu verhindern.

Eine hilfreiche Methode ist in solchen Fällen die Elastographie, sie kann die Gewebeelastizität darstellen und neben Tumoren eben auch fibrotische Veränderungen aufspüren. Auch in der Diagnostik einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) hat die Elastographie ihren festen Platz. Sie kann dabei helfen, eine möglicherweise bereits vorliegende Fibrose oder Zirrhose zu identifizieren. Welche weiteren Maßnahmen und Scores für Patienten mit einer NAFLD nützlich sind sowie die relevanten Ursachen und Therapieoptionen bei dieser weit verbreiteten Erkrankung beschreibt unser ausführlicher Artikel im Format „Medizin meets Pharmazie“ ab Seite 4 in dieser Ausgabe. Bedeutende wechselseitige Beziehungen bestehen auch bei der Fettleber, vor allem mit Diabetes mellitus und dem metabolischen Syndrom. Hier bestätigt sich also wieder die eingangs zitierte Erkenntnis des Herrn von Humboldt.

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