Im Wandel der Zeit


Dr. Tanja Saußele, Stuttgart

Foto: Ferdinando Iannone

Der Klimawandel ist im vollen Gange und äußert sich beispielsweise durch höhere Temperaturen, steigende Meeresspiegel und Wetterextreme. So waren im letzten Monat einige Regionen Süddeutschlands und Thüringens von Starkregen und anschließendem Hochwasser betroffen. 2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Hitzerekorde, besonders in den Monaten Juli bis September, haben die Sterberate deutlich erhöht. Letztes Jahr wurden 3200 Todesfälle der Hitze zugeschrieben [2]. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder. Unsere Kommunen sind nun angehalten, entsprechende Hitzeschutzmaßnahmen zu treffen. Das beinhaltet Rückzugsorte in öffentlichen Räumlichkeiten, eine entsprechende Stadt- und Raumplanung bis hin zur Nutzung von Hitzewarnsystemen [1]. Wenn draußen die Hitze brütet, ist es in klimatisierten Räumen besonders angenehm – hierzu gehört auch die Offizin. Neben einer Beratung zu Sonnenschutz sowie Verhaltensmaßnahmen und Tipps zum Abkühlen können wir unseren Kunden beispielsweise auch einen kostenlosen Refill mit Leitungswasser anbieten.

Ein weiteres, ernstzunehmendes Problem des Klimawandels stellen auch sogenannte vektorübertragene Krankheiten dar, die von einem mit dem Erreger infizierten Organismus weitergegeben werden. Prominentes Beispiel ist die Asiatische Tigermücke, die mittlerweile etablierte Populationen vor allem in Baden-Württemberg, aber auch im Rhein-Main-Gebiet, Bayern und Thüringen gebildet hat. Seit 2018 ist in Europa beispielsweise die Zahl der West-Nil-Fieber-Fälle stark gestiegen. Und auch das Chikungunya- und Dengue-Fieber sowie Zika-Viren sind in Südeuropa bereits endemisch (siehe Kasten „Es stand in der MMP“). In dieser aktuellen Ausgabe widmen wir uns nun den Sandmücken, einer zu den Schmetterlingsmücken gehörenden Unterfamilie (Phlebotominae). Der anmutige Name trügt jedoch. Wo Ihnen diese (alles andere als angenehmen) Mücken mittlerweile begegnen und welche Krankheiten sie übertragen können, hat Dr. Ingo Stock ab Seite 246 zusammengetragen. Auch erfahren Sie, zu welchen Repellenzien wir raten können.

Zum Glück gibt es neben dem Klimawandel auch positive Auswirkungen der Globalisierung – den technischen Fortschritt. In unserem Pharmakologie-aktuell-Beitrag stellt meine Kollegin Tabea Krause Ihnen das erste in Deutschland zugelassene Arzneimittel vor, das mithilfe der „Genschere“ CRISPR-Cas9 hergestellt wurde. Wie diese Technik genau funktioniert und bei welchen Indikationen dieser Wirkstoff bereits eingesetzt werden kann, können Sie ab Seite 256 im Detail nachlesen. Es bleibt spannend, welche Arzneistoffe folgen. Mit der MMP halten wir Sie auf alle Fälle auf dem Laufenden.

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