Sandmücken


Biologie und medizinische Bedeutung

Ingo Stock, Berkatal-Frankenhain

Sandmücken (Phlebotominae) sind kleine, vor allem in den Tropen und Subtropen, aber auch am Mittelmeer häufig vorkommende Insekten. Zwei Arten sind inzwischen auch in Deutschland lokal verbreitet. Phlebotominae sind für den Menschen vor allem als Vektoren von Krankheitserregern bedeutsam. Viele Sandmückenarten übertragen Leishmania-Protozoen, die eine Leishmaniasis verursachen. Dies ist ein Sammelbegriff für häufig schwere, mit Haut-, Schleimhaut- und/oder systemischen Manifestationen einhergehende Erkrankungen. Aber auch als Vektoren von Phleboviren, die im Mittelmeerraum vor allem unspezifische fieberhafte Erkrankungen, aber auch Meningitiden verursachen, und des Erregers der Carrión-Krankheit, einer endemisch in Teilen Südamerikas vorkommenden Infektionskrankheit durch das Bakterium Bartonella bacilliformis, sind Sandmücken medizinisch relevant. Krankheitsfälle der genannten Erkrankungen werden in Deutschland vor allem bei zurückgekehrten Reisenden aus den entsprechenden Endemiegebieten beobachtet. Die Therapie der Leishmaniasis ist kompliziert und sollte individualisiert erfolgen. Hierzu stehen zahlreiche Antiinfektiva und lokale Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Phlebovirus-Erkrankungen werden in der Regel symptomatisch behandelt, die Carrión-Krankheit ist mit Antibiotika gut therapierbar. Für die Prävention ist die individuelle Prophylaxe (Vermeidung von Sandmückenstichen) besonders bedeutsam.

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