Verbraucherschutz oder Eigennutz?
Die antiretrovirale Behandlung HIV-infizierter Patienten
Neue antiretrovirale Medikamente haben die Behandlungsoptionen und die Prognose der HIV-Infektion grundsätzlich verändert. Die heutige medikamentöse Behandlung HIV-infizierter Patienten ist durch die Kombination unterschiedlicher antiretroviraler Präparate zur hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART) und konventionelle Chemotherapeutika zur Prävention und Behandlung opportunistischer Infektionen gekennzeichnet. Die verschiedenen antiretroviralen Präparate haben eine differentialtherapeutische Behandlung für HIV-Patienten in Abhängigkeit von deren spezifischen Gegebenheiten ermöglicht, bergen jedoch durch die notwendige Einnahmedisziplin, die kumulative Medikamenten-assoziierte Toxizität und Resistenzentwicklung der Viren neue Herausforderungen. Diese Arbeit gibt eine Übersicht über die Hintergründe und aktuellen Empfehlungen zur antiretroviralen Behandlung von HIV-Patienten.
Die autologe Chondrozytentransplantation
Aufgrund der eingeschränkten Regenerationsfähigkeit des hyalinen Gelenkknorpels heilen Knorpelschäden nicht aus. Sie führen in unbehandelter Form häufig zu einer fortschreitenden Degeneration des betroffenen Gelenks. Für die Therapie müssen begleitende Faktoren wie Fehlstellung der Beinachse (O-Bein oder X-Bein), Bandinstabilitäten und Meniskusverletzungen in einen Behandlungsplan integriert werden. Die autologe Chondrozytentransplantation ist das erste Therapieverfahren auf der Grundlage einer künstlichen Gewebeherstellung (Tissue-Engineering). Es ermöglicht eine Regeneration eines umschriebenen Knorpelschadens mit einem hochwertigen Regeneratknorpel. Die biomechanischen und histologischen Eigenschaften des Regeneratknorpels liegen dabei sehr dicht bei denen von gesundem Knorpel. Klinische Studien belegen über einen Zeitraum bis zu elf Jahren gute und sehr gute klinische Ergebnisse. Insbesondere jungen Patienten mit ausgedehnten Knorpelschäden werden neue Heilungschancen eröffnet.
Kinetosen
Ursachen und Therapie
Unter einer Kinetose versteht man einen Symptomenkomplex, der durch verschiedene Beschleunigungsreize ausgelöst werden kann. Obwohl die Symptome, die durch Auto-, See- oder Flugreisen hervorgerufen werden, zum Teil als Krankheit bezeichnet werden, handelt es sich um eine physiologische Reaktion. Grundlage der Kinetose ist ein intersensorischer Konflikt zwischen mehreren Sinneseindrücken. Zur Therapie und Prophylaxe werden vorwiegend Antihistaminika, Phenothiazine und Parasympatholytika eingesetzt.
HIV-Infektion
Welche Therapieform bevorzugen die Patienten?
HIV-Infizierte bevorzugen eine einmal tägliche Einnahme ihrer Medikamente in kompakten Therapieregimen mit möglichst nicht mehr als drei Tabletten. Müssen mehr als sechs Tabletten genommen werden, bevorzugen die Patienten eine Verteilung auf eine zweimal tägliche Einnahme.
Wurmkrankheiten
Neue Erkenntnisse zur Flussblindheit
Flussblindheit ist der Name der Krankheit, die auf einem Befall mit dem Fadenwurm Onchocerca volvulus beruht. Trotz Abtötung der Würmer mit Anthelminthika schreitet manchmal eine Entzündung am Auge fort und führt zur Erblindung. Ursache ist möglicherweise ein in dem Wurm lebender Endosymbiont, der nach neuen Erkenntnissen möglicherweise mit Doxycyclin abgetötet werden kann.
Chronische Hepatitis C
Die Chance auf Heilung ist gestiegen
Das größte Problem einer chronischen Hepatitis C ist die Entwicklung einer Leberzirrhose mit einer jährlichen Sterblichkeit von 2 bis 5 %. Außerdem kann eine Leberzirrhose im Laufe der Jahre zur Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms führen. Mit pegyliertem Interferon (PEG-Interferon) alfa-2a plus Ribavirin lässt sich eine hohe Viruseliminationsrate erzielen und das Risiko für die Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms offenbar verringern.
Diphtherie
Auffrischimpfung nach über 10 Jahren?
Diphtherieerkrankungen in Deutschland sind auf Grund der guten Impfraten bei Kindern und Jugendlichen sehr selten geworden. Eine Infektionsgefährdung beispielsweise bei Reisen besteht jedoch weiterhin, zumal eine vollständige Eradikation der Erkrankung wegen des Vorhandenseins symptomloser Träger nicht möglich ist.
Asthma bronchiale
Kombination meist unverzichtbar
Für die Bedarfsmedikation bei Asthma bronchiale sind kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika unverzichtbar. Da eine häufige Anwendung jedoch zu einer Tachyphylaxie führen kann, sollten sie bei regelmäßiger Anwendung mit einer antiinflammatorischen Substanz (z. B. inhalierbare Glucocorticoide, Leukotrien-Rezeptorantagonisten) kombiniert werden. Bei Patienten mit einem ausschließlich belastungsinduzierten Asthma bronchiale bietet die fixe Kombination von Reproterol mit Cromoglicinsäure (Aarane®) einen zuverlässigen antiobstruktiven Schutz.
Obstruktive Atemwegserkrankungen
Pharmazeutische Betreuung unwirksam?
Die pharmazeutische Betreuung von Asthma- und COPD-Patienten in öffentlichen Apotheken verbesserte deren Peak-Flow-Rate zwar im Vergleich zu normal behandelten Kontrollpatienten, aber nicht im Vergleich zu Kontrollpatienten, die regelmäßig Peak-Flow-Messungen durchführten. Pharmazeutisch betreute Asthmapatienten waren dennoch mit ihrer Apotheke und mit der Behandlung im Allgemeinen zufriedener als die Patienten der beiden anderen Gruppen.
Arzneimittelinformation
Entwicklung von Arzneimitteln
Grundlage der planmäßigen Arzneistoffentwicklung ist die Definition einer Krankheit und die Kenntnis ihrer Pathophysiologie. Nach der Synthese oder Entdeckung neuer Moleküle (new molecular entities, NME) müssen im Screening am anvisierten Zielort potenzielle Arzneistoffe ausgefiltert, optimiert und für die weitere Entwicklung ausgewählt werden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Vitamin-D-Mangel erhöht den Blutdruck
Klinische Studien ergaben eine inverse Beziehung zwischen Calcitriol-Werten und Blutdruck und/oder der Plasmarenin-Aktivität, sowohl bei normotensiven Männern als auch Patienten mit Hypertonie.
Nebenwirkungen
Kein erhöhtes Schlaganfallrisiko durch SSRI
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) erhöhen das Risiko von Hirnblutungen oder ischämischen Insulten nicht. So das Ergebnis einer populationsbezogenen Analyse.
Koronare Herzkrankheit
Alkoholkonsum und vaskuläres Risiko
Zwischen moderatem Genuss von Wein und dem Herz-Kreislauf-Risiko besteht eine signifikante inverse Verbindung. Diesen Schluss legt eine Metaanalyse von 26 Studien nahe.
Primäre Hypertonie
Bedeutung des Pulsdrucks
Ein Pulsdruck über 65 mm Hg gilt als eigenständiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Im klinischen Alltag steht die Normalisierung des systolischen Blutdrucks im Vordergrund, wobei aber ein Anstieg des Pulsdrucks unter Therapie zu vermeiden ist.