EditorialDr. Bettina Krieg, Stuttgart

Im Team für mehr Lebensqualität am Lebensende

ÜbersichtThomas Joist, Brühl, Juliana Wagner, Köln, Astrid Bitschnau-Lueg, Brühl, und Klaus Ruberg, Wesseling

Ambulante Palliativversorgung

Eine multiprofessionelle Herausforderung

Lebensbedrohliche Erkrankungen und das Sterben eines Menschen stellen für die Betroffenen wie für ihre Angehörigen/Zugehörigen eine komplexe und besonders belastende Herausforderung dar. Das gilt auch für die professionell an der Versorgung und Begleitung dieser Menschen Beteiligten. Aus diesem Grund hat sich die Palliativversorgung in vielfacher Hinsicht zum Vorreiter eines vernetzten, multiprofessionellen und multiperspektivischen Denkens und Handelns in der Sorge um den Patienten entwickelt. In kaum einem anderen medizinischen Bereich arbeiten in ähnlicher Weise unterschiedliche Berufsgruppen und Fachdisziplinen so intensiv zusammen. Die schnelle Versorgung mit Arzneimitteln ist ein wesentlicher Teil des Betreuungskonzepts [6].

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Outpatient palliative care – a multiprofessional challenge

Life-threatening illness and the dying of a person presents a complex and particularly burdensome challenge for the person affected as well as for their relatives. This also applies to the professionals involved in caring and supporting the terminally ill patient. For this reason, palliative care has become a pioneer of a networked multi-professional and multi-perspective thinking and acting. In hardly any other medical field so many different professional groups and specialized disciplines work together in such an intensive manner. The rapid supply of drugs is an essential part of the specialized outpatient palliative care concept (SAPV). This cooperation is exemplified in this article.

ÜbersichtAstrid Bitschnau-Lueg, Brühl, Klaus Ruberg, Wesseling, und Thomas Joist, Brühl

Das Leiden lindern

Begleitung Sterbender und Stellenwert der palliativen Sedierung

Was bedeutet es, einen schwerstkranken und sterbenden Menschen aus dem Krankenhaus nach Hause zu holen? Wie schafft man es, ihn in seinem gewohnten Umfeld zu betreuen? Diese Aufgabe ist für alle Beteiligten eine maximale Herausforderung, deren Bewältigung viel Kraft braucht und doch nicht alle Kraft aufbrauchen soll. Denn diese wird in der Trauerphase ungleich mehr gebraucht. Daher hat die Begleitung Sterbender einen hohen Stellenwert in der ambulanten Versorgung bekommen, auch die palliative Sedierung leistet in Krisensituationen einen immensen Beitrag.

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Care of terminally ill patients and palliative sedation

Caring of very sick and dying people at home during their last phase in life presents a maximum challenge for patients, their family, relatives and the palliative care team. Dying stages occur differently in each patient and the palliative care team must react accordingly. Despite all monitoring and sufficient treatment for the patient, symptoms can create a highly stressful situation. After careful consideration in these cases, a palliative sedation can be considered. Guidelines of German and European societies describe indications, as well as the implementation. A highly complex casuistics demonstrates possibilities and limits of palliative sedation.

ÜbersichtKlaus Ruberg, Wesseling, Astrid Bitschnau-Lueg und Thomas Joist, Brühl

Individuelle Rezepturen und Rund-um-die-Uhr-Versorgung

Die Apotheke als Teil des Palliative-Care-Teams

Um die komplexe Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in ihrem häuslichen Umfeld sicherzustellen und bei Notfällen stets einsatzbereit zu sein, bedarf es einer stringenten Organisationsstruktur des Palliative-Care-Teams. Apotheken leisten als Teil des Teams einen entscheidenden Beitrag.

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Pharmacists as part of an outpatient palliative care team

Pharmacists are an integral factor in palliative medical care, especially in the context of specialised outpatient palliative care (in Germany „SAPV“). As part of a multi professional team, pharmacists take care of patients especially in complex supply situations. The drug therapy is always checked for side-effects and interactions, and the medication is adjusted to application methods which are still possible (e. g. subcutaneous administration or administration via gastro-intestinal probes). A 24/7 supply of urgently needed medicines needs to be ensured and clinical nutrition must be suited to the real needs of the patient. Prompt aseptic manufacturing of analgesic pumps and the supply of medical devices is a priority of regional specialised pharmacies, whilst the basic support can be provided by all pharmacies who wish to engage in this ethically demanding field.

Klinische PharmazieMaira Anna Deters, Stephanie Läer, Düsseldorf, Sniježana Hasanbegović, Sarajewo, Verena Nemitz, Petra Müller, Manfred Krüger, Krefeld, Holger Schwender und Emina Obarcanin, Düsseldorf

Pharmazeutische Betreuung von Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1

Zeit für „Diabetes Stewardship“?

Diabetes mellitus Typ 1 ist weltweit eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern. Spätschäden wie Bluthochdruck oder Erblindung sind Folgen einer unzureichenden metabolischen Kontrolle und werden durch mikro- und makrovaskuläre Schäden verursacht. Eine verminderte Adhärenz im heranwachsenden Alter stellt bei Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 einen Risikofaktor dar. In der DIADEMA-Studie (DIabetes in Adoleszenz Einsatz und Monitoring in Apotheken) konnte nachgewiesen werden, dass der Apotheker zusätzlich zu Ärzten und Diabetesberatern einen positiven Effekt auf die Therapieeinstellung von jugendlichen Typ-1-Diabetikern hatte. Die Therapieberatung des Apothekers zur besseren Einstellung der Jugendlichen soll in diesem Beitrag genau untersucht und erläutert werden.

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Diabetes Stewardship – Pharmaceutical care of adolescents with type 1 diabetes mellitus provided by community pharmacists

Diabetes mellitus Type 1 is one of the most common diseases in childhood [8]. Severe, secondary diseases like hypertension or blindness are results of micro- and macrovascular complications caused by insufficient glycaemic control [6]. Especially adolescent patients with type 1 diabetes have a lower adherence rate [1]. The DIADEMA trial proved that community pharmacist in collaboration with diabetologists and diabetes advisors can have a positive impact on the therapy of adolescents with type 1 diabetes [12]. This article highlights and explains which components of the pharmacist intervention caused the preferable adjustments and improved the insulin therapy of the patients.

Klinische PharmazieEmina Obarcanin, Maira Anna Deters, Düsseldorf, Verena Nemitz, Krefeld, und Stephanie Läer, Düsseldorf

Wie betreuen wir als Apotheker einen Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1?

Ein Beispiel aus der klinischen Praxis

Bei einem 17-Jährigen mit der Diagnose Diabetes mellitus Typ 1 zeigen sich immer wieder erhöhte HbA1c-Werte (>9%). Die Eltern sind besorgt, wissen aber nicht wie sie ihren schon fast erwachsenen Sohn zu einer besseren metabolischen Kontrolle seiner Erkrankung motivieren können. Auch die Diabetologin und die Diabetesberaterin wissen keinen Rat mehr. Im Rahmen der DIADEMA-Studie wurde dieser Jugendliche sechs Monate zusätzlich durch einen öffentlichen Apotheker intensiv betreut. Ein Kernelement der apothekerlichen Betreuung waren monatliche, 60-minütige Patientengespräche und zusätzlich geplante Anrufe nach Bedarf und Wunsch des Patienten [6]. Hierbei diskutierte der Apotheker mit ihm seine individuellen Blutzucker- und HbA1c-Werte und stellte ihm genau dar, welchen Einfluss seine Insulintherapie und seine Ernährung, inklusive Alkoholkonsum und Sport, auf seine individuellen Messwerten besitzen. Er erläuterte ihm immer wieder, wie wichtig seine gute Therapieeinstellung für die Vermeidung von Langzeitfolgen wie Neuropathie, Nephropathie, Infektionsneigung, Durchblutungsstörungen und Erblindung haben. Der Apotheker verknüpfte für und mit dem Jugendlichen individuelle Probleme im Diabetesmanagement mit den aktuellen Lebensumständen und erzielte so eine deutlich verbesserte Therapieeinstellung (HbA1c<9%) [5, 6].

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Pharmaceutical care of an adolescent with type 1 diabetes

This article describes the pharmaceutical care of an adolescent with type 1 diabetes mellitus, who took part in the DIADEMA study. Diabetes was diagnosed for three years and his baseline HbA1c-value was 9.3%. In the DIADEMA study adolescents received pharmaceutical care provided by community pharmacists in addition to usual care provided by diabetologists and diabetes educators. Patients in the intervention group received monthly scheduled visits with the community pharmacists and on-demand telephone calls. Fundamental contents of the pharmacist᾽s interventions were in particular self-monitoring of blood glucose, prevention of acute and long-term diabetes complications and conscientious consumption of alcohol. Furthermore difficulties in individual insulin therapy and current life conditions were addressed.

Aus der UniversitätWilhelmine Weckenbrock, Münster

Antikörper-Expression auf Bakterien

Autodisplay-Technologie zur effektiven Antikörperentwicklung

Antikörper bilden die größte Gruppe in der Arzneistoffklasse der Biologicals. Heute sind in Europa über 30 Antikörper zur Therapie und Diagnostik diverser Krankheiten wie Krebs und Rheuma oder zur passiven Impfung zugelassen. Die Autodisplay-Technologie hat das Potenzial, das Screening nach neuen, hochspezifischen Antikörper-Varianten mit Hilfe von Bakterien zu ermöglichen. In der hier vorgestellten Arbeit konnte die Entwicklung einer derartigen Methode einen entscheidenden Schritt voran gebracht werden.

BerichtSimone Reisdorf, Erfurt

Therapie an die Bedürfnisse geriatrischer Patienten anpassen

Bericht vom Gerontologie- und Geriatriekongress 2016

Ein breites Themenspektrum wurde im September beim Gerontologie- und Geriatriekongress in Stuttgart vorgestellt, von behandelbaren Ursachen für Demenzsymptome über die Eignung bestimmter Medikationen für geriatrische Patienten und das Erkennen versteckter Risiken bei der Ernährungstherapie bis hin zu Therapieansätzen gegen „das Altern“ an sich.

Referiert & kommentiertSimone Reisdorf, Erfurt

Diabetes mellitus

Postprandiale Hyperglykämien: Rascheres Insulin aspart, einmal wöchentliches Semaglutid

Neue Therapieoptionen zur Eindämmung postprandialer Hyperglykämien waren Thema eines Symposiums beim Diabeteskongress in Berlin –„faster Insulin aspart“ und der einmal wöchentlich applizierbare GLP-1-Rezeptoragonist Semaglutid.

Referiert & kommentiertAbdol A. Ameri, Weidenstetten

Depressionen

Milnacipran als neue Therapieoption

Mit der Zulassung von Milnacipran in Deutschland erweitert ein bereits in vielen anderen Ländern bewährtes Antidepressivum die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit Depression. Der selektive Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) hat bei überwiegend renaler Elimination ein geringes pharmakokinetisches Interaktionspotenzial und kann auch bei älteren Patienten mit Polypharmazie eingesetzt werden. In Bezug auf seine antidepressive Wirksamkeit ist Milnacipran mit anderen Antidepressiva mindestens vergleichbar, so das Fazit eines Pressegesprächs der Firma Neuraxpharm.

Referiert & kommentiertDr. Bettina Krieg, Stuttgart

Opiatsubstitution

Interaktionspotenzial im Blick behalten

Eine Opiat-Substitution senkt die Sterblichkeit der Patienten auf etwa 20% der Szenemortalität. Sie ist jedoch auch mit Risiken verbunden, vor allem, wenn die Substitutionsmittel missbraucht oder mit anderen Wirkstoffen kombiniert werden. Dabei bergen sowohl Beikonsum, aber auch ärztlich verordnete Wirkstoffe Gefahren, wie auf einem von Hexal gesponserten Symposium im Rahmen des 17. Interdisziplinären Kongresses für Suchtmedizin erörtert wurde.

Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Achterbahnfahren gegen Nierensteine