Basiswissen PAVK
Definition, Ätiologie und Epidemiologie der peripheren arteriellen Verschlusserkrankung
Die periphere arterielle Verschlusserkrankung (PAVK) ist eine Erkrankung, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Häufigkeit eine große Relevanz besitzt. Dieser Medizin meets Pharmazie-Schwerpunkt informiert über Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der PAVK unter Einbeziehung der aktuellen interdisziplinären S3-Leitlinien.
English abstract
Peripheral artery disease: basic knowledge
Peripheral artery disease is characterized by a limited blood circulation caused by stenosis or occlusion of peripheral arteries of the extremities. It is considered as a marker-disease of an advance atherosclerosis. Comorbidity with other manifestations of atherosclerosis like myocardial infarction or stroke is high.
Diagnostik der PAVK
Die Basisdiagnostik besteht aus der Inspektion der Haut, besonders an den Füßen, der Palpation von Fuß- und Beinpulsen sowie der Bestimmung des Ankle-Brachial-Index (ABI). Für die Therapieentscheidung ist die hämodynamische Relevanz der Durchblutungsstörung wesentlich. Für deren Bestimmung stehen eine Reihe nichtinvasiver Verfahren zur Verfügung. Die Quantifizierung der Gehstrecke kann die Frage klären, ob Schmerzen beim Laufen Folge einer Duchblutungsstörung sind oder ob eine andere Ursache zugrundeliegt.
English abstract
Peripheral artery disease: diagnosis
Basic diagnostics includes inspection of the skin, palpation of leg and foot pulses and determination of the ankle-brachial-index. The hemodynamic relevance of the circulation problem is important for the therapeutic decision. For its determination several noninvasive procedures are available. Treadmill test can help to differentiate between vascular and other causes of walking limitation.
Therapie der PAVK
Teil 1: Einführung und konservative Therapie
Die Therapieziele bei PAVK sind einerseits die Reduktion des kardiovaskulären Risikos und andererseits die Verbesserung der Beinperfusion. Bezogen auf die Beinperfusion stehen konservative Verfahren, interventionelle Verfahren und operative Verfahren zur Verfügung. Während es für Patienten mit Claudicatio intermittens primär um die Steigerung der Lebensqualität geht, ist der Patient mit kritischer Ischämie vom Verlust der Extremität bedroht. Daher reicht bei schwerer Durchblutungsstörung in der Regel eine konservative Therapie alleine nicht aus. Vielmehr ist es Ziel, die Durchblutung rasch durch eine endovaskuläre oder operative Therapie zu verbessern.
English abstract
Peripheral artery disease: Introduction and conservative treatment
Therapeutic goals are reducing cardiovascular risk and and improving the circulation in the leg. Therapeutic options are surgical and endovascular procedures as well as conservative treatment. The main focus for patients with intermittent claudication is to enhance quality of life. Patients with critical ischemia however are threatened by the loss of an extremity. In these cases, a conservative treatment is usually not sufficient and circulation must be quickly ameliorated by an endovascular or surgical procedure.
Endovaskuläre Therapie
Therapie der PAVK Teil 2
Die endovaskuläre Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit stellt heute für viele Indikationen die Primärtherapie dar. Dies beruht auf positiven Ergebnissen zu modernen Behandlungsstrategien mit Drug-eluting Ballons und Drug-eluting Stents.
English abstract
Peripheral artery disease: endovascular therapy
Endovascular therapy of peripheral artery disease is currently first-line-treatment for a lot of indications. This is based on positive outcomes of modern treatment strategies employing drug-eluting balloons and drug-eluting stents.
Ein Patient mit Schmerzen beim Laufen
Diagnose, Therapie und Verlauf eines 56-jährigen PAVK-Patienten
Ein 56-jähriger Patient stellt sich aufgrund von Schmerzen beim Laufen vor. Es wird eine PAVK vom Beckentyp diagnostiziert. Eine endovaskuläre Therapie führt zu einer deutlichen Besserung. Die anschließende konservative Therapie hat zum Ziel, das kardiovaskuläre Risiko zu senken. Dabei erweist sich besonders die Nikotinkarenz als schwer erreichbar.
English abstract
A patient with peripheral artery disease
A 56 year old person presents with pain when walking. A peripheral artery disease in the iliacic vessels is diagnosed. Endovascular therapy results in a significant improvement. The following conservative treatment aims at reducing the cardiovascular risk. Especially stopping smoking turns out to be hard to achieve.
Zusammenfassung: Periphere arterielle Verschlusserkrankung
Alle Antworten auf einen Blick
Syphilis
Der „vergessene Affe“ unter den Infektionskrankheiten
Die Syphilis ist eine chronische, in mehreren Stadien verlaufende bakterielle Infektionskrankheit, die durch Treponema pallidum verursacht wird. Im Primärstadium der Erkrankung kommt es meist zu einer Geschwürbildung (Primäraffekt) in der Genitoanalregion, im Sekundärstadium zu zahlreichen, vor allem die Haut betreffenden Krankheitsbildern. Nach einer bis zu mehrere Jahrzehnte dauernden Latenzzeit kann sich ein weiteres Stadium ausbilden, in dem vor allem die Haut, das Herz oder das Nervensystem (Neurosyphilis) betroffen ist. Bei einer adäquaten antibakteriellen Therapie mit Benzylpenicillin-Derivaten ist die Syphilis in den meisten Fällen in jedem Stadium der Erkrankung heilbar. Bei der Prävention der Syphilis ist vor allem die Expositionsprophylaxe bedeutsam.
English abstract
Syphilis – an update
Syphilis is a chronic, multi-stage bacterial infection disease caused by the spirochate Treponema pallidum subsp. pallidum. In the primary stage of the disease, there is usually an ulcer formation (primary affection) in the genitoanal region. During the secondary stage, numerous, mainly skin-related disorders may appear. After a latency lasting up to several decades, a further stage can develop, in which the skin, the heart or the nervous system (neurosyphilis) is particularly affected. Applying an adequate antibacterial treatment regime with benzylpenicillin derivatives, syphilis can be cured in most cases at any stage of the disease. Exposure prophylaxis is most important in the prevention of syphilis.
Gemeinsam für mehr Arzneimitteltherapiesicherheit
Die AG AMTS im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
Seit 12 Jahren entwickelt das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) Werkzeuge zur Verbesserung der Patientensicherheit und stellt diese allen im Gesundheitswesen tätigen Personen und Patienten kostenlos zur Verfügung. In verschiedenen Arbeitsgruppen arbeiten Experten unterschiedlicher Fachrichtungen, Patienten und Selbsthilfeverbände zu spezifischen Fragestellungen zusammen, um praxisnahe Handlungsempfehlungen zu erstellen und zu veröffentlichen. Über 20 Empfehlungen hat das APS seit seiner Gründung veröffentlicht und sich als eine der wichtigsten Institutionen zur Förderung der Patientensicherheit in Deutschland etabliert. Im Jahre des 10-jährigen Jubiläums hat das APS erstmals am 17. September 2015 den Tag der Patientensicherheit ausgerufen. Über 200 Institutionen beteiligten sich mit Aktionen an dem Tag. Auch 2016 wurde der Tag gemeinsam mit Österreich und der Schweiz begangen und stand unter dem Motto „Gemeinsam Medikationsfehler vermeiden“, für 2017 ist das Motto „Wenn Schweigen gefährlich ist – Kommunikation im Gesundheitswesen“ geplant.
English abstract
Working together to enhance medication safety: working group ‚medication safety‘ of the Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
For 12 years, the "Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS)" has been developing tools for improving patient safety. Experts with different professional backgrounds are working alongside patients and self-help associations in different working groups to develop and publish problem-oriented best-practice recommendations. Since its foundation in 2005, APS has published more than 20 best-practice recommendations and is one of the most important institutions for patient safety in Germany. In this article, the aims and initiatives of one working group of the APS, i.e. the medication safety working group, are presented. The standardized concept for the development of best-practice recommendations is illustrated by the example of the recommendations for medication safety in hospitals.
Prävalenz und Inzidenz
Was ist der Unterschied?
Prävalenz und Inzidenz sind wichtige Kenngrößen, um die Häufigkeit von Krankheiten zu quantifizieren. Dieser Beitrag erklärt, wie die Kenngrößen berechnet werden, wie sie sich unterscheiden und welche weiteren Maßzahlen sich daraus ableiten lassen.
English abstract
Prevalence and incidence – what’s the difference?
Prevalence and incidence are measures to quantify the frequency of a certain disease. For correct interpretation of data the calculation of correct parameters, the right population under risk and the definition of cases have to be considered.
Bessere Behandlung durch wissenschaftlichen Fortschritt
Kongressbericht zur DGHO-Jahrestagung 2016 in Leipzig
Ein roter Faden, der sich durch viele Vorträge hinwegzog, ist die Notwendigkeit einer übergeordneten Sicht einer Tumorerkrankung. Die Erkrankung wird nicht mehr rein organbezogen, sondern auch im Hinblick auf genetische Mutationen und aberrante Signalwege beurteilt. Dies erfordert eine enge Kooperation der einzelnen Fachgesellschaften und einen korrekten Umgang mit unerwünschten Wirkungen.
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
Methylphenidat erhöht das Risiko für Arrhythmien leicht
Methylphenidat (Ritalin®) ist ein indirekt wirksames Sympathomimetikum, das häufig bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verschrieben wird. Nachdem die Verordnungszahlen lange Zeit stetig anstiegen, werden seit einigen Jahren zunehmend auch die unerwünschten Wirkungen des Medikaments diskutiert. Eine selbstkontrollierte Fallserienanalyse zeigt nun, dass das Risiko von Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei Kindern mit angeborenem Herzfehler, unter Methylphenidat erhöht ist [1].
Modifizierte Ursodesoxycholsäure
Gallen- und Lebererkrankungen erfolgreicher behandeln
Gallensäuren wie die Ursodesoxycholsäure (UDCA) gelten als wirksame Therapiestrategie bei entzündlichen und immunologischen gastrointestinalen und hepatologischen Erkrankungen. Doch nicht alle Patienten sprechen auf sie an. Mit nor-UDCA könnte eine neue und wirkungsvollere Therapieoption zur Verfügung stehen, wie auf einem Pressegespräch anlässlich eines internationalen Symposiums der Falk Foundation in Innsbruck/Österreich berichtet wurde.
Primär biliäre Cholangitis
Obeticholsäure zur Zweitlinientherapie
Seit Anfang 2017 können Patienten mit primär biliärer Cholangitis, die nicht oder unzureichend auf den bisherigen Therapiestandard Ursodeoxycholsäure (UDCA) ansprechen, mit Obeticholsäure behandelt werden. Vertragen Betroffene UDCA nicht, kann Obeticholsäure auch als Monotherapie eingesetzt werden. Auf der von der Firma Intercept verstalteten Einführungspressekonferenz wurde die neue Behandlungsmöglichkeit vorgestellt.
Inkretinmimetika
Keine Hinweise auf Kanzerogenität
In einer großen bevölkerungsbasierten Studie war bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ II eine Behandlung mit Inkretinmimetika im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen nicht mit einem erhöhten Pankreaskarzinomrisiko verbunden. In Anbetracht der Latenzzeit dieser Krebserkrankung sollte das Risiko allerdings weiter im Blick behalten werden.
Nichtinfektiöse Uveitis
Die Entzündung im Augeninneren bekämpfen
Von Uveitiden sind vor allem Menschen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr betroffen. Unbehandelt können sie das Sehvermögen schwer beeinträchtigen und bis zur Erblindung führen. Zur Behandlung der nicht infektiösen Formen stehen Glukokortikoide, Ciclosporin und inzwischen auch Adalimumab zur Verfügung. Wirksamkeit und Sicherheit dieser Optionen wurden auf einem Symposium beim jüngsten Ophthalmologenkongress in Berlin diskutiert.
Alzheimer-Forschung
Intraneuronales Beta-Amyloid induziert inflammatorische Reaktionen und Zelltod
Ein Forscherteam vom kalifornischen Salk Institute untersuchte humane Nervenzellen, die in der Lage waren, hohe Konzentrationen von Beta-Amyloid (Aβ) zu produzieren, und als Zellmodell für eine durch intrazelluläre Aβ-Aggregate verursachte Neurodegeneration dienten. Die In vitro-Untersuchung zeigte, dass Aβ inflammatorische Reaktionen auslöst, die komplex miteinander verknüpft sind und schließlich zum Zelltod führen. Endogene, natürlich vorkommende und synthetische Cannabinoide hatten eine protektive Wirkung, indem sie das akkumulierte Aβ aus den Zellen entfernten und die intraneuronale Inflammation blockierten.
Wussten Sie schon …?
Hunde haben eine Nase für Krebs
In einer mexikanischen Studie konnte ein Beagle Zervixkarzinome anhand des Geruchs von Ausfluss auf der Damenbinde mit einer hohen Sensitivität und Spezifität erkennen.