Hilfe bei Vergiftungsverdacht
Vergiftungen bei Kleinkindern
Relevanz in der Apotheke
Im Apothekenalltag wird pharmazeutisches Personal immer wieder mit Fragestellungen zu Vergiftungen konfrontiert. Aufgrund ihres breiten fachlichen Wissens können Apotheker ihre Patienten beraten oder sie bei erkennbaren Risiken an einen Arzt oder ein Giftinformationszentrum verweisen. So verzeichnet das Giftinformationszentrum Göttingen (repräsentiert ungefähr 17 % der deutschlandweiten Vergiftungsanfragen) im Jahr 2017 etwa 200 Anrufe aus Apotheken. Bei rund der Hälfte der Anfragen bestand ein Vergiftungsverdacht, bei den restlichen Anrufen handelte es sich um prophylaktische Fragen. Von den Fällen mit Vergiftungsverdacht bezogen sich etwa 50 % auf Arzneimittelexpositionen.
English abstract
Poisonings in infants – Relevance in the pharmacy
Pharmaceutical staff is repeatedly confronted with questions about poisoning. Due to their knowledge, pharmacists can recognize risks, advise patients or refer them to a doctor or poisons centre. For example, the GIZ-Nord Poisons Center Göttingen (representing approximately 17 % of Germany’s poisoning requests) records around 200 phone calls from pharmacies in 2017. In about half of the cases poisoning was suspected, with the remaining calls were prophylactic queries questions. About 50 % of the suspected poisoning cases were related to medical drugs.
Ultraschalldiagnostik in der Schwangerschaft
Jeder Mensch, der selbst ein Kind erwartet oder jemanden aus der Familie oder dem Freundeskreis kennt, der bald Nachwuchs bekommt, möchte natürlich wissen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist. Diese Möglichkeit gibt uns heutzutage die Sonographie. Die fetale Sonographie ist eine Methode, die uns viele wichtige Informationen über eine Schwangerschaft geben kann. Die Entwicklung der Technologie hat neue Untersuchungen ermöglicht und die Sicherheit für Mutter und Kind deutlich verbessert. In diesem Artikel werden die Risiken der Ultraschalluntersuchung sowie die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten im Rahmen des Erst-, Zweit- und Dritttrimester-Screenings erläutert.
English abstract
Ultrasound diagnostics in pregnancy
The purpose of this article is to inform about the ultrasound screening of the 1st, 2nd and 3rd trimester in pregnancy, the diagnostical capabilities of them, their purposes and goals but also about the risks (diagnostic mistakes as overdiagnosis and underdiagnosis as well as thermical and mechanical effects), which could only be observed in ‘in vitro’ trials. The 1st trimester screening which includes the calculation of the probability of chromosomal abnormalities, such as trisomy 13, 18, 21 through nuchal translucency measure, the CRL (crown rump length) for the confirmation of the pregnancy week, but also the recognition of severe anatomical anomalies, gives us the capability to inform the future parents of the risks or the normality of the pregnancy and furthermore to decide early for a medical abortion. The 2nd trimester screening which includes the calculation of the biometric features of the embryo, the complete control of the normality of the fetal organs and the early stages of placental insufficiency gives us the capability to diagnose many fetal anomalies early which can possibly be cured in utero or ante partum. This offers the chance to save many pregnancies, which would have possibly resulted in intrauterine death of the fetus or death shortly after delivery. The 3rd trimester screening includes the calculation of the mature biometric features, the position, the condition of the placenta but also the recognition of abnormal forms such as placenta previa, accrete, increta, percreta. It also includes a complete examination and evaluation of the fetal circulation system and vascular condition which depicts the oxygenation levels and the placental condition with the use of Doppler technology. This gives us the capability to decide the best possible way and the appropriate timing of the fetal delivery but also to minimize the possible fetal and maternal risks, in terms of morbidity and mortality issues, which could occur. As a result the realization of these three ultrasound controls is considered of high importance in every pregnancy.
Acetylsalicylsäure zur Darmkrebsprävention
Ein Update zum „Crosstalk“ zwischen Thrombozyten und Tumorzellen
Neben ihrer Schlüsselfunktion in der Hämostase und der Thromboseentstehung wird zunehmend die Bedeutung von Thrombozyten (Blutplättchen) in der Pathogenese von Krebserkrankungen erkannt. Die intensive Kommunikation zwischen Thrombozyten und Krebszellen führt zu einer verstärkten Tumorprogression und Metastasierung sowie umgekehrt aber auch zu einer erhöhten Thrombozyten-Aktivierung. Acetylsalicylsäure (ASS) wurde als vielversprechende Substanz zur Tumorprävention beschrieben. Kürzlich wurde in den USA die Einnahme von niedrig dosierter ASS zur Primärprophylaxe kolorektaler Karzinome (Dickdarmkrebs, CRC) empfohlen. Der Mechanismus dieser präventiven Wirkung ist derzeit nicht vollständig verstanden, jedoch weisen die verfügbaren Daten auf einen Thrombozyten-abhängigen Effekt hin. Die vorliegende Arbeit fasst die wechselseitige Interaktion von Thrombozyten mit Krebszellen zusammen und hebt die Bedeutung von ASS in der CRC-Prävention hervor.
English abstract
Acetylsalicylic acid for colon cancer prevention
Besides their key functions in hemostasis and thrombosis, platelets are increasingly recognized as being significantly involved in the pathogenesis of cancer diseases. Platelets support tumorigenesis and metastasis through an intensive crosstalk between platelets and cancer cells. This includes elevated levels of activated platelets by tumor cells as well as vice versa a platelet-enhanced cancer cell activity and sustained tumor metastasis. Acetylsalicylic acid (ASA, aspirin) has been recognized as a promising cancer-preventative agent. In the US, daily low-dose ASA has recently been recommended for primary prevention of colorectal cancer by the Preventive Services Task Force. The exact mode of action of this chemopreventive effect of ASA is to date not fully clarified; however, the available evidence suggests a platelet-mediated effect. This review summarizes the versatile crosstalk between platelets and cancer cells and highlights the role of ASA in CRC prevention.
Key words: Acetylsalicylic acid, colon cancer, cancer prevention, platelet function, bidirectional crosstalk
Oxidativer Stress im Sport
Ein Fall für Antioxidanzien?
In den Mitochondrien werden sowohl unter physiologischer als auch unter sportlicher Belastung etwa 0,5 bis 5 % des aufgenommenen Sauerstoffs (O2) nicht zu Wasser (H2O), sondern in Superoxidanion-Radikale (•O2–) umgewandelt. Die mitochondriale Energiegewinnung in Form von ATP ist folglich immer mit der Bildung von reaktiven Sauerstoff- und Stickstoff-Verbindungen verknüpft. Bei intensiver sportlicher Aktivität kann es zur deutlichen Überproduktion an diesen auch als freie Radikale bezeichneten Verbindungen kommen und damit zum oxidativen Stress. Freie Radikale entstehen im Organismus als Nebenprodukte bei verschiedenen Stoffwechselprozessen, vor allem in der mitochondrialen Atmungskette. Beispiele für Vertreter der freien Radikale sind das Superoxidanion-Radikal (•O2–), Hydroxyl-Radikal (•OH) oder das Stickoxid-Radikal (NO•).
Epilepsie
Risiko schwerwiegender kongenitaler Missbildungen unter Antiepileptika
Eine Therapie von schwangeren Frauen mit Epilepsie mit Valproinsäure, Phenobarbital, Phenytoin oder Carbamazepin erhöht das Risiko kongenitaler Missbildungen. Dies ergab eine prospektive Kohortenstudie mit den Daten des internationalen EURAP-Registers.
Primärprävention
Optimale ASS-Dosis vom Körpergewicht abhängig
In der Primärprävention von kardiovaskulären Komplikationen ist die Dosis von 100 mg Acetylsalicylsäure (ASS) eher für Patienten mit einem Körpergewicht unter 70 kg geeignet. Umgekehrt profitieren Patienten mit über 70 kg mehr von höheren ASS-Dosierungen. Das ergab eine Auswertung von zehn randomisierten Studien.
Vaskuläre Ereignisse
Acetylsalicylsäure zur Primärprävention vaskulärer Ereignisse entzaubert
In drei großen randomisierten Studien war Acetylsalicylsäure zur Primärprävention vaskulärer Ereignisse entweder nicht wirksamer als Placebo oder der geringe Therapieeffekt wurde durch eine erhöhte Rate an Blutungskomplikationen wieder aufgehoben.
Erhaltungstherapie schizophrener Patienten
Wieviel Antipsychotika braucht der Patient?
Bei der antipsychotischen Erhaltungstherapie führte eine Dosisreduktion um bis zu 50 % bei 75 stabil auf Risperidon ≥ 4 mg/Tag oder Olanzapin ≥ 10 mg/Tag eingestellten Patienten zu keiner Verschlechterung der Psychopathologie. Zugleich schnitt die Dosisreduktionsgruppe signifikant besser bei der Reduktion der Negativsymptomatik ab, desgleichen bei der Entwicklung extrapyramidalmotorischer Symptome (EPMS) und bei Gewichtszunahmen. Signifikante Vorteile ergab auch die neuropsychologische Testung bei verschiedenen kognitiven Domänen.
Wussten Sie schon …?