Antikoagulation verlangt Sorgfalt
Antikoagulation mit DOAK – ein Update
Mit der Zulassung des direkten Thrombin-Inhibitors (DTI) Dabigatranetexilat (Pradaxa®, Prodrug von Dabigatran) sowie des direkten Faktor-Xa-Inhibitors (DXI) Rivaroxaban (Xarelto®) 2008 für die Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) nach Hüft- und Kniegelenkersatz begann vor zehn Jahren eine neue Ära der oralen Antikoagulation. Mit den zwei weiteren DXI Apixaban (Eliquis®) und Edoxaban (Lixiana®) stehen nun vier „nicht-Vitamin-K-antagonistische orale Antikoagulanzien“ (NOAK) oder besser „direkte orale Antikoagulanzien“ (DOAK) zur Verfügung. Die Zulassungen der DOAK basieren auf dem bislang umfangreichsten Studienprogramm in der Arzneimittelentwicklung. Abgesehen davon führte die immense Zahl an Studien in den letzten Jahren zu einem beträchtlichen Erkenntnisgewinn im Bereich der Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern (VHF) sowie der Prophylaxe und Therapie venöser Thromboembolien (VTE).
English abstract
Anticoagulation with DOAC – an update
More than 10 years ago, a new era of oral anticoagulation began with the approval of the direct thrombin inhibitor (DTI) dabigatran etexilate (Pradaxa®, prodrug of dabigatran) and the direct factor Xa inhibitor (DXI) rivaroxaban (Xarelto®) in 2008 for the prophylaxis of venous thromboembolism (VTE) after hip and knee replacement. With the two additional DXI apixaban (Eliquis®) and edoxaban (Lixiana®), four "non-vitamin K-antagonist oral anticoagulants" (NOAC) or better "direct oral anticoagulants" (DOAC) are now available. The DOAC approvals are based on the most comprehensive study programme in drug development to date. Apart from this, the immense number of clinical trials in recent years has considerably increased the knowledge in the field of stroke prevention in patients with non-valvular atrial fibrillation as well as VTE prevention and therapy.
Das Ulcus cruris – von der Diagnostik zur Therapie
Chirurgisch, mechanisch, Biodébridement – was wirkt bei wem?
Das Ulcus cruris ist eine Erkrankung, die in unserer alternden Gesellschaft immer häufiger auftritt und oft ein Versorgungsproblem für den Betroffenen darstellt. Als Ursache können Erkrankungen der Venen, der Arterien oder eine multifaktorielle Problematik vorliegen. Nach Eruierung und Therapie der Ursache sollte die Behandlung des Ulcus cruris erfolgen. Neben konservativ-chirurgischen Verfahren gibt es die Möglichkeit der Behandlung mittels Biodébridement. Worum es sich hier genau handelt und bei welchen Patienten welche Therapie zu empfehlen ist, wird im Folgenden genauer erläutert.
English abstract
Ulcus cruris – from diagnosis to therapy
Ulcus cruris is a disease that is becoming increasingly common in our ageing society and is often a problem of care for those affected. The cause may be diseases of the veins, the arteries or a multifactorial problem. The ulcus cruris should be treated after the cause has been determined and treated. In addition to conservative surgical procedures, there is the possibility of treatment with biodebridement. What biodebridement is all about and which therapy is recommended for which patients is explained in more detail in the article.
Vitamin-D-Webinar
Fragen aus der Praxis beim MMP-Webinar
Am 4. Juni 2019 fand das MMP-Webinar zum Thema Vitamin D statt. Referent war Dr. Dirk Keiner, Leiter der Zentralapotheke des Sophien und Hufeland Klinikums in Weimar. Fast 600 Teilnehmer nahmen teil, um ihr Wissen zu diesem Thema auf den neuesten Stand zu bringen. Während und nach der Veranstaltung konnten zahlreiche praxisrelevante Fragen gestellt werden. Lesen Sie hier die Antworten.
Infektionsprophylaxe nach der Geburt
Prophylaktische Antibiotikagabe nach einer vaginal-operativen Geburt
Infektionen der Mutter nach der Geburt sind ein weltweites Problem. Vor allem nach Eingriffen wie dem Kaiserschnitt und bei vaginal-operativen Geburten ist das Infektionsrisiko besonders hoch. Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den prophylaktischen Antibiotikaeinsatz nach einem Kaiserschnitt empfiehlt, ist dies nach einer vaginal-operativen Geburt derzeit aufgrund fehlender Erkenntnisse nicht der Fall. Die folgende Untersuchung konnte nun einen entsprechenden Nutzen für den Antibiotikaeinsatz nach einer vaginal-operativen Geburt erbringen.
Obstruktive Schlafapnoe
Kombination von Atomoxetin mit Oxybutynin zeigt deutliche Wirkung
Eine orale Arzneistoffkombination aus Atomoxetin und Oxybutynin verringerte in einer kürzlich veröffentlichten Studie deutlich den Apnoe-Hypopnoe-Index und erhöhte gleichzeitig die Sauerstoffsättigung bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe.
Statintherapie
Weniger Cholesterol, seltener Glaukom
Für Statine sind einige über die Cholesterolspiegelsenkung hinausgehende Wirkungen beschrieben. Eine epidemiologische Studie lieferte kürzlich umfangreiche Daten für einen möglichen weiteren pleiotropen Effekt: Erwachsene ab 40 Jahren, die mindestens fünf Jahre lang Statine eingenommen hatten, besaßen ein um 21 % niedrigeres relatives Risiko für die Entwicklung eines primären Offenwinkelglaukoms als Teilnehmer ohne Statintherapie. Außerdem ergab die Analyse eine Assoziation zwischen höheren Cholesterolspiegeln und einem größeren Risiko für die Entwicklung eines Glaukoms.
Blutstillung
Hydrogel stoppt arterielle und kardiale Blutungen
Unkontrollierbare Blutungen stellen die Herzchirurgie vor große Herausforderungen. Ein von chinesischen Forschern entwickeltes Hydrogel stoppt im Tierversuch traumatische arterielle und kardiale Blutungen schnell und effektiv. Es könnte einen wesentlichen Fortschritt für die chirurgischen Fächer bringen.
Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
Was bringt die Anwendung von topischen Calcineurin-Inhibitoren?
Topische Calcineurin-Inhibitoren (TCI) wie Tacrolimus und Pimecrolimus werden zur Behandlung der Vitiligo eingesetzt – oft in Kombination mit einer Phototherapie. In einer Metaanalyse haben Wissenschaftler nun sowohl die Effekte einer TCI-Monotherapie als auch die einer Kombinationsbehandlung untersucht. Dabei zeigte sich, dass die TCI-Salben bereits alleine sehr gute Behandlungsergebnisse erzielen, die Kombination mit einer Phototherapie jedoch zu synergistischen Effekten führt, die das Therapieansprechen weiter verbessern.
Vaginale Blutungen in der Frühschwangerschaft
Schützt Progesteron vor Fehlgeburten?
Blutungen in der Frühschwangerschaft sind häufig ein Anzeichen eines drohenden Spontanaborts. Einige kleinere Studien weisen auf einen schwangerschaftserhaltenden Effekt der Progesteron-Therapie hin. Der Nutzen des Gelbkörperhormons wurde nun in einer britischen, multizentrischen Studie neu bewertet und zeigte keinen signifikanten Vorteil bezüglich der Lebendgeburtenrate gegenüber Placebo.
Wussten Sie schon …?