Schwer zu beschreiben
Invasive Erkrankungen durch Meningokokken
Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind gramnegative Bakterien, die schwere invasive Erkrankungen wie Meningitis und Sepsis verursachen können. In Deutschland sind invasive Meningokokken-Erkrankungen vergleichsweise selten. Für die kalkulierte antibiotische Behandlung gelten Cephalosporine der Gruppe 3 als Mittel der Wahl. Eine schnellstmöglich zu initiierende intensivmedizinische Behandlung kann lebensrettend sein. Für die Prävention stehen gegen Meningokokken aller Serogruppen wirksame Impfstoffe zur Verfügung.
English abstract
Invasive meningococcal diseases
Meningococci (Neisseria meningitidis) are gram-negative bacteria that can cause serious invasive diseases such as meningitis and sepsis. In Germany, invasive meningococcal diseases are comparatively rare. Group 3 cephalosporins are the drugs of choice for calculated antibiotic treatment. Intensive care treatment initiated as quickly as possible can be life-saving. Vaccines that are effective against meningococci of all serogroups are available for prevention.
Medikationsanalyse und Medikationsmanagement
Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in öffentlichen Apotheken
Wenn Patienten dauerhaft viele verschiedene Arzneimittel einnehmen müssen, steigt ihr Risiko für arzneimittelbezogene Probleme (ABP). ABP wiederum können mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen verbunden sein. Tatsächlich waren bei älteren Patienten bis etwa 40 % der Krankenhauseinweisungen mit einem ABP assoziiert, wovon ein Drittel vermeidbar gewesen wäre [5]. Medikationsanalysen und Medikationsmanagement sind Maßnahmen mit dem übergeordneten Ziel, die Arzneimitteltherapie zu verbessern. Bei einer Medikationsanalyse wird basierend auf einer strukturierten Prüfung der aktuellen Gesamtmedikation bewertet, ob ABP vorliegen, und Maßnahmen zu deren Lösung werden mit dem Patienten und gegebenenfalls Ärzten vereinbart. Anschließend kann im Rahmen des Medikationsmanagements eine kontinuierliche Betreuung durch ein interprofessionelles Team aus Apothekern, Ärzten und ggf. Pflegenden erfolgen, um die vereinbarten Maßnahmen nachzuverfolgen, zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen.
English abstract
Medication review and medication management – Pharmaceutical services in the setting of community pharmacies
In community pharmacies medication review and medication management are new services that can help detecting drug-related problems (DRP) and therefore enhance medication handling and quality of prescribing. Though, several studies have evaluated the effectiveness of medication review and medication management programs in community pharmacy settings, their positive impact on patient related outcomes remain inconsistent. At an international level, medication review and medication management programs are well-established in community pharmacies, and typically reimbursed by health insurance companies. In Germany, no nationwide strategy exists so far but several local and regional projects have been initiated to foster the introduction of medication reviews and medication management into routine care.
Trotz Schmerzen endlich leben
Bericht vom Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2022
Vom 22. bis 26. März 2022 fand der Deutsche Schmerz- und Palliativtag 2022 online unter dem Motto „Individualisierung statt Standardisierung – Endlich leben!“ statt. Knapp 3500 Teilnehmer nutzten das digitale Angebot. Unter anderem wurde die Schmerztherapie verschiedener Erkrankungen vorgestellt, beispielsweise der Endometriose oder entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. Zum Schwerpunkt Palliativmedizin wurde unter anderem die richtige Therapie der Atemnot erläutert und es wurden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Schmerz- und Palliativpatienten beleuchtet.
Orale Tumortherapeutika
Fragen aus der Praxis beim MMP-Webinar
Am 1. Februar 2022 fand das Webinar „Orale Tumortherapeutika“ statt. Referent war Jürgen Barth, Apotheker für Klinische Pharmazie mit Zusatzbezeichnung onkologische Pharmazie. Er erläuterte unter anderem die Relevanz des richtigen Einnahmezeitpunkts oraler Tumortherapeutika und wies darauf hin, dass Arzneistoffe, die den Magen-pH-Wert anheben, zum Misslingen der Therapie führen können. Während und nach der Veranstaltung wurden zahlreiche Fragen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten.
Diabetes mellitus Typ 2
SGLT-2-Inhibitoren schützen die Nierenfunktion effektiver als GLP-1-Rezeptoragonisten
Für die Behandlung von Typ-2-Diabetes werden verschiedene blutzuckersenkende Wirkstoffe eingesetzt. Welche davon kardiovaskuläre und renale Folgeerkrankungen am effektivsten verhindern, war bisher jedoch unklar. Eine japanische Metaanalyse hat nun SGLT-2-Inhibitoren und GLP-1-Rezeptoragonisten verglichen und dabei vor allem Patienten mit Albuminurie als Symptom einer schweren Nierenerkrankung in den Blick genommen.
Achondroplasie bei Kindern
Vosoritid als erstes spezifisches Therapeutikum
In einer internationalen Phase-III-Studie konnte Vosoritid das Wachstum bei Kindern mit Achondroplasie erhöhen. Seit der Zulassung im August 2021 ist Vosoritid (Voxzogo®) die erste spezifische Pharmakotherapie, die den Pathomechanismus kindlicher Achondroplasie direkt adressiert.
Diarrhö bei Kindern
Reduziert Azithromycin die Mortalität?
Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den routinemäßigen Einsatz von Antibiotika bei Kindern mit akuter Diarrhö in ihren Leitlinien nicht empfiehlt, deuten aktuelle Studien auf einen potenziellen Überlebensvorteil hin. Die Autoren der ABCD-Studie nahmen das zum Anlass, zu prüfen, ob die zusätzliche Gabe von Azithromycin im Vergleich zur Standardtherapie die Mortalität bei Kindern zwischen zwei und 23 Monaten in Entwicklungsländern tatsächlich senken kann.
Protonenpumpeninhibitoren
Unzureichende Evidenz für mutmaßliche Nebenwirkungen von PPI?
Ein systematischer Umbrella-Review, der Metaanalysen von Kohorten- und randomisierten kontrollierten Studien einschloss, fand keine qualitativ hochwertigen Belege für mutmaßliche unerwünschte Effekte im Zusammenhang mit der Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren.
Juveniler Diabetes mellitus
Hybrid-Closed-Loop-Systeme helfen Kindern mit Typ-1-Diabetes
Mithilfe eines Hybrid-Closed-Loop-Systems kann die glykämische Kontrolle bei jungen Kindern mit Typ-1-Diabetes verbessert werden, ohne dass die Gefahr einer Hypoglykämie erhöht wird.
Androgenetische Alopezie
Dutasterid, Finasterid und Minoxidil im Vergleich
Zur Behandlung der androgenetischen Alopezie werden häufig die Wirkstoffe Minoxidil und Finasterid eingesetzt. Darüber hinaus steht Dutasterid, ein 5-Alpha-Reduktase-Inhibitor wie Finasterid, im Off-Label-Use zur Verfügung. Welche Erfolge eine Monotherapie unter oraler bzw. topischer Anwendung jeweils verspricht, war Gegenstand einer Metaanalyse.
Psoriasis
Assoziation mit venöser Thromboembolie und peripherer Gefäßerkrankung
Psoriasis, venöse Thromboembolie und periphere Gefäßerkrankung zeigen ähnliche Mechanismen hinsichtlich chronischer Entzündungen. Allerdings sind die Zusammenhänge zwischen den Erkrankungen unklar. In der vorliegenden Metaanalyse gingen die Autoren dieser Frage nach.