DiRECT weg vom Diabetes
PARP-Inhibitoren
Studienübersicht, klinische Pharmakokinetik und Perspektive
Mittels PARP-Inhibition (PARP-I) wurden in der Behandlung des Ovarialkarzinoms entscheidende Fortschritte erzielt. Die Phase-III-Studien NOVA, SOLO2 und ARIEL haben eindrucksvoll gezeigt, dass mit Niraparib, Olaparib und Rucaparib vor allem bei Vorliegen einer BRCA-Mutation ein Hazard-Ratio von 0,2 bis 0,3 erreicht wird. Da auch beim BRCA-Wildtyp signifikante Wirksamkeitsvorteile beobachtet werden, sind inzwischen alle drei Vertreter ohne vorhergehende Mutationsanalyse einsetzbar. Substanzabhängige Unterschiede ergeben sich vor allem in der klinischen Pharmakokinetik und im Nebenwirkungsprofil. Schon jetzt ist absehbar, dass weitere PARP-I hinzukommen (z. B. Talazoparib), neue Indikationsfelder eröffnet (z. B. Mammakarzinom) und eine Vielzahl möglicher Kombinationen geprüft werden.
English abstract
PARP-Inhibitors: study overview – clinical pharmacokinetics and perspectives
Treatment of ovarian carcinoma has been enormously improved by PARP-inhibition (PARP-I). Underlying phase III studies NOVA, SOLO2 and ARIEL3 have revealed a HR (hazard ratio) between 0.2 to 0.3 in case of BRCA-mutation, but a clinically significant benefit has also been described for wildtype-carriers. As a consequence, meanwhile all three congeners can be used independent of mutation analysis. Substance-specific differences are primarily based on pharmacokinetic and tolerability patterns. In the near future, further PARP-I will enter the market (e. g. talazoparib), indiciations will be expanded (e. g. breast cancer), and a broad spectrum of combination regimens will be explored.
Key words: Niraparib, olaparib, rucaparib, phase III studies, pharmacokinetics, tolerability, study programmes
Krankheiten der Leber
Ein offenes Ohr für ihre Krankheit, einen Austausch über Therapiealternativen oder ein Nachfragen bei auffälligen Symptomen: Das wünschen sich Patienten nicht nur vom Arzt, sondern auch vom Apotheker. Das Buch „Medizin für Apotheker“ vermittelt medizinisches Hintergrundwissen. Dieser Auszug aus dem Kapitel „Krankheiten der Leber“ gibt einen Einblick in das Buch.
Der Apotheker als Wissensmanager
6. Kongress für Arzneimittelinformation am 1. und 2. Februar in Köln
Auf dem Kongress für Arzneimittelinformation wurden zahlreiche Tools vorgestellt, die für eine fundierte Beratung durch Apotheker bekannt sein sollten oder die man sich einmal näher anschauen sollte. Doch ganz verlassen sollte man sich auf den Gebrauch elektronischer Systeme nicht. Es bedarf nach wie vor des pharmazeutischen Sachverstands und der interprofessionellen Zusammenarbeit.
Kardiovaskuläre Komplikationen
Auch ältere Patienten profitieren von Statinen
HMG-CoA-Reductasehemmer („Statine“) beugen vaskulären Komplikationen bei Menschen aller Altersgruppen wirksam vor. Trotzdem werden die Cholesterolsenker bei älteren Patienten zurückhaltender eingesetzt. Eine Ursache könnte die unsichere Datenlage bezüglich dieser Altersgruppe sein. Eine aktuelle Metaanalyse hat sich mit dem Nutzen von Statinen in der Primär- und Sekundärprävention bei älteren Patienten beschäftigt.
Diabetes mellitus Typ 2
Neue pharmakologische Ansätze zur Aufrechterhaltung der Nierenfunktion
Typ-2-Diabetes ist die Hauptursache von Nierenfunktionsstörungen, Albuminurie und Nierenersatztherapie. Trotz aktueller Behandlungsansätze tritt bei vielen Patienten Nierenversagen auf. In einem Review wurde eine Übersicht der neuesten therapeutischen Ansätze bei der Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes erstellt.
Typ-2-Diabetes
SGLT-2-Inhibitoren schützen die Nieren
Bei Typ-2-Diabetes-Patienten sind die Nieren besonders gefährdete Organe. SGLT-2-(Sodium dependent glucose transporter-2-)Inhibitoren verlangsamen den Abfall der glomerulären Filtrationsrate (eGFR) und das Fortschreiten einer Mikroalbuminurie. Weitere renale Endpunkte verbessern sich ebenfalls unter der Therapie, während das Risiko für genitale Infektionen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes steigt. Dies hat eine aktuelle Metaanalyse bestätigt.
Gestationsdiabetes
Metformin versus Insulin: Langzeiteffekte auf Wachstum und Entwicklung der Kinder
Gestationsdiabetes mellitus (GDM) ist eine weitverbreitete Schwangerschaftskomplikation. Es wird geschätzt, dass weltweit eine von sieben Geburten von Schwangerschaftsdiabetes betroffen ist. Viele Frauen sind in der Lage, ihre Blutzuckerwerte durch eine angepasste Ernährung zu kontrollieren, manche benötigen darüber hinaus eine medikamentöse Behandlung. In randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass Metformin eine effektive Alternative zu Insulin sein kann. Allerdings fehlen bislang ausreichende Langzeitdaten zur Sicherheit von Metformin bei Einnahme während der Schwangerschaft. Die vorliegende retrospektive Kohortenstudie untersuchte die Langzeiteffekte von Metformin versus Insulin bei Einnahme während der Schwangerschaft zur Behandlung des GDM. Untersucht wurden das Wachstum der Kinder sowie verschiedene Parameter bezüglich der Entwicklung.
Typ-1-Diabetes
Höhere Insulinsensitivität und elastischere Gefäße mit Metformin
Insulinresistenz ist der Auslöser des Typ-2-Diabetes und ein Treiber kardiovaskulärer Ereignisse. Sie ist jedoch auch bei Typ-1-Diabetes nachweisbar. Dies bietet einen therapeutischen Ansatz, welcher in einer kleinen randomisiert-kontrollierten Studie erfolgreich getestet wurde: Die Gabe von Metformin über drei Monate verbesserte sowohl die Insulinresistenz als auch die Gefäßgesundheit junger Typ-1-Diabetes-Patienten. Die Studie wurde in Circulation publiziert.
Arteriosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankung
Analyse nach alternativem Statistikmodell zeigt deutlichen Vorteil für Alirocumab
Eine präspezifizierte Auswertung der Daten von ODYSSEY OUTCOMES nach dem sogenannten Frailty-Modell zeigt: Auch bei Berücksichtigung aller Ereignisse (und nicht nur der Erstereignisse) ist der Vorteil für die Zusatzbehandlung mit Alirocumab versus Placebo deutlich. Er ist sogar noch ausgeprägter als in der primären Analyse. Die aktuelle Studie wurde jetzt im Journal of the American College of Cardiology (JACC) publiziert.
Antiepileptika
ADHS-Risiko durch Antiepileptika in der Schwangerschaft
Die Einnahme von Valproinsäure in der Schwangerschaft ist mit erhöhten Fehlbildungsraten assoziiert. In einer dänischen Studie wurde untersucht, inwieweit eine pränatale Exposition mit Antiepileptika auch mit einem erhöhten Risiko einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) assoziiert ist.