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EditorialSaskia Fechte, Stuttgart

Mind the gap

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ÜbersichtIngo Stock, Berkatal-Frankenhain

Kriebelmücken

Biologie und medizinische Bedeutung

Kriebelmücken (Simuliiden) sind kleine, nahezu weltweit verbreitete Mücken, deren Stich sehr schmerzhaft sein und verschiedene Folgeerscheinungen nach sich ziehen kann. Wiederholte Simuliiden-Stiche können beim Menschen zum Krankheitsbild der Simuliose, ein Massenauftreten der Mücken bei Weidetieren zur Simuliotoxikose führen. In den Tropen und Subtropen sind Kriebelmücken als Vektoren von Filarien gefürchtet. Sowohl Onchocerca volvulus als Erreger der Onchozerkose (Flussblindheit) als auch Mansonella-Arten als Ursache der Mansonelliasis werden durch Simuliiden übertragen. Die Therapie von Simuliiden-Stichen richtet sich nach dem Ausmaß der ausgelösten Reaktion. Zur Behandlung der Onchozerkose werden Ivermectin, Doxycyclin und chirurgische Maßnahmen (Nodulektomie) eingesetzt, die Therapie der Mansonelliasis richtet sich nach der die Erkrankung verursachenden Filarien-Art. Simuliiden-Stiche können kaum verhindert werden. Durch bestimmte Verhaltensweisen kann jedoch das Risiko für einen Kriebelmücken-Stich reduziert werden.

FlaggeEnglish abstract

Black flies – biology and medicinal importance

Black flies are small Diptera, distributed almost worldwide, whose bite can be very painful and may have various consequences. Repeated black fly bites can lead to simuliosis in humans, and a mass occurrence of black flies in grazing animals can lead to simuliotoxicosis. In the tropics and subtropics, black flies are feared as vectors of filariae. Both Onchocerca volvulus as the causative agent of onchocerciasis (river blindness) and Mansonella species as the cause of mansonelliasis are transmitted by black flies. The treatment of black fly stings depends on the extent of the elicited reaction. Ivermectin, doxycycline and surgical measures (nodulectomy) are used to treat onchocerciasis, while the treatment of mansonelliasis depends on the filariae species causing the disease. Black fly stings can hardly be prevented. However, certain behaviors can reduce the risk of a black fly bite.

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BücherforumDr. Gerd Leidig, Köln

Vaping, Eimerrauchen und Wasserpfeifen

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BerichtDr. Petra Jungmayr, Esslingen

Neurologische Erkrankungen

Frühjahrskongress der LAK Baden-Württemberg 2023

Beim diesjährigen, 51. Schwarzwälder Frühjahrskongress, der vom 25. bis 26. März als Hybridveranstaltung in Villingen stattfand, wurden verschiedene Aspekte neurologischer Erkrankungen beleuchtet. So gaben Vorträge zur multiplen Sklerose, zur kindlichen Epilepsie und zum Restless-Legs-Syndrom einen Überblick zum derzeitigen Therapiestandard. Ein Beitrag widmete sich dem medizinischen Einsatz von Cannabis bei einigen neurologischen Erkrankungen und ein weiterer ging auf die pharmazeutische Betreuung von Parkinson-Patienten ein. Knapp 1000 Teilnehmer verfolgten die Vorträge in Präsenz oder online.

Seite 206 - 208
Fragen aus der Praxis

Supportivtherapie bei oralen Tumortherapeutika

Fragen aus der Praxis zum MMP-Webinar

Am 28. März 2023 fand das Webinar „Supportivtherapie bei oralen Tumortherapeutika – Aufbauseminar für die pharmazeutischen Dienstleistungen“ statt. Referent Jürgen Barth, Apotheker für Klinische Pharmazie mit Zusatzbezeichnung „Onkologische Pharmazie“ und Leiter der hämatologischen Studienzentrale der Universitätsklinik Gießen (Schwerpunktarbeitsgebiet: indolente Lymphome), erklärte, wie Patienten unterstützt werden können, die mit bestimmten Nebenwirkungen in der Apotheke stehen, und gab Empfehlungen für übliche Stand-by-Medikation(en) sowie apothekenexklusive Rezepturen. Während der Veranstaltung wurden zahlreiche Fragen gestellt. Lesen Sie hier eine Auswahl sowie die Antworten unseres Experten.

Seite 209 - 216
Klinische PharmazieEmilia Picker, Janina A. Bittmann, Christine Faller, Viktoria Jungreithmayr, Luise Kauk, Sophia Klasing, Laura Lepenies, Robert Möcker, Theresa Terstegen, Cathrin J. Vogt, Viktoria S. Wurmbach und Hanna M. Seidling, Heidelberg

Arzneimittelbezogene Patienteninformation und -schulung

Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit durch Vermittlung von Wissen, Kompetenzen und Motivation

Durch arzneimittelbezogene Patienteninformation und -schulung können Wissen, Kompetenzen und Motivation der Patienten gesteigert werden und so arzneimittelbezogene Probleme (ABP) verhindert oder zumindest schneller gelöst werden. Damit Patienteninformation und -schulung eine wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit sein kann, müssen relevante Informationen im ersten Schritt vorhanden und dann auch für Patienten verständlich und nutzbar sein. Die Herausforderung besteht darin, aus der angebotenen Informationsflut die für den jeweiligen Patienten geeigneten Schulungsmaterialien auszuwählen, oder diese neu zu entwickeln. Hierfür stehen Hilfsmittel zur Verfügung.

FlaggeEnglish abstract

Patient education and information – Improving drug therapy safety by imparting knowledge, skills and motivation

By educating and providing written information material to patients, their knowledge, skills and motivation can be increased, and so drug-related problems can be prevented or be solved more quickly. Since written information materials lead to greater medication therapy safety, information must first be available and then also be understandable and useful to patients. The challenge is to select or develop suitable educational materials for each patient from the abundance of information available. Tools for evaluating existing materials and a guideline for developing new education materials are available to support with this task.

Seite 217 - 225
Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)

Phase-III-Studie zeigt klinischen Nutzen von Sotatercept

Das Fusionsprotein Sotatercept, ein Aktivin-Signaling-Inhibitor, verbesserte bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie, wenn es zusätzlich zu ihrer normalen Behandlung gegeben wurde, die 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD) in Woche 24 im Vergleich zu Placebo um 40,8 m (p < 0,001). Es besserte zudem hämodynamische Parameter, die WHO-Klasse, Biomarker, Risikoscores und Patient-reported Outcomes. Das Risiko von Tod oder klinischer Verschlechterung wurde im Vergleich zu Placebo um 84 % gesenkt. Die neue Substanz wurde gut vertragen. Prof. Dr. Marius M. Hoeper von der Medizinischen Hochschule Hannover stellte diese Ergebnisse der Phase-III-Studie STELLAR bei der Wissenschaftlichen Jahrestagung des American College of Cardiology (ACC) in Verbindung mit dem World Congress of Cardiology am 6. März 2023 in New Orleans vor. Sie wurden parallel im New England Journal of Medicine publiziert.

Seite 217 - 225
Referiert & kommentiertMadiha Malik, Kiel

ASS-assoziiertes peptisches Ulkus

Helicobacter-pylori-Eradikation zur Primärprävention bei älteren Patienten

Magengeschwüre bei Patienten, die Acetylsalicylsäure (ASS) erhalten, werden oft mit einer Helicobacter-pylori-Infektion in Verbindung gebracht. Kann eine Eradikation vor ASS-assoziierten Ulkusblutungen schützen?

Seite 217 - 225
Referiert & kommentiertDr. Miriam Neuenfeldt, Stralsund

Ernährung und kognitive Gesundheit

Einfluss hochverarbeiteter Lebensmittel auf die kognitive Leistungsfähigkeit

Es wurden bereits Zusammenhänge zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel (Ultraprocessed Foods, UPF) und erhöhten Risiken für kardiovaskuläre Ereignisse, das metabolische Syndrom und Adipositas beobachtet. Doch über den Einfluss von UPF auf die kognitive Leistungsfähigkeit ist bisher wenig bekannt. Daher wurde in der Längsschnittstudie zur Gesundheit Erwachsener in Brasilien (ELSA-Brasil) dieser Einfluss untersucht.

Seite 217 - 225
Referiert & kommentiertDr. Alexander Pensler, Braunschweig

Herzinsuffizienz

Dapagliflozin wirkt und kann begleitende Gicht positiv beeinflussen

Eine Metaanalyse untersuchte jüngst die Auswirkungen von Dapagliflozin auf Patienten mit chronischer Herzmuskelschwäche, die teilweise zusätzlich an Gicht leiden. Dabei zeigte sich, dass Dapagliflozin zur Herzinsuffizienz-Therapie – unabhängig von einer begleitend auftretenden Gicht – wirkte. Es ließen sich sogar positive Effekte auf die harnsäuresenkende Therapie dieser Stoffwechselerkrankung ableiten.

Seite 217 - 225
Referiert & kommentiertAlexandra von Marschall, Beaumont de Pertuis, Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Hamburg

Kardiovaskuläre Primärpävention

Statintherapie im hohen Alter

Obwohl Statine häufig verordnet werden, ist ihr Nutzen bei über 80-Jährigen als Primärprophylaxe zur Vermeidung von kardiovaskulären Ereignissen bisher wissenschaftlich wenig untersucht. Die Frage, ob Personen dieser Altersgruppe von einer Statintherapie profitieren, konnte auch ein aktuelles systematisches Review nicht eindeutig beantworten.

Seite 217 - 225
Referiert & kommentiertDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Wussten Sie schon …?

Nahrungsmittelallergie durch Zeckenstiche