Seite 281
EditorialDr. Tanja Saußele, Stuttgart

Das Smartphone für Diagnose und Therapie

Seite 285 - 287
Medizin meets PharmazieMarc Wolf, Stuttgart

Schlaganfall

Basiswissen

Mit etwa 330 000 Ereignissen pro Jahr ist der akute Schlaganfall in Deutschland eine häufige Erkrankung. Unterschieden wird zwischen hämorrhagischem und ischämischem Schlaganfall. Vor allem bei Letzterem hat sich in Diagnostik und Behandlung in den letzten zehn Jahren Grundlegendes verändert, hier liegt daher der Schwerpunkt des Artikels.

FlaggeEnglish abstract

Stroke. Basic knowledge

About 330 000 acute stroke events occur in Germany every year, which makes it a highly frequent and important illness. Globally we need to differentiate between hemorrhagic and ischemic stroke. Especially for the latter, diagnostics and treatment options have changed fundamentally during the last decade, therefore the article primarily focusses on this entity.

Seite 288 - 289
Medizin meets PharmazieMarc Wolf, Stuttgart

Schlaganfall

Diagnostik

Für eine erste Einschätzung bei Verdacht auf Schlaganfall sind unterschiedliche Screening-Tools im Einsatz. Da eine sichere Differenzierung zwischen IS und HS klinisch nicht möglich ist, zählt die Bildgebung zur grundlegenden Diagnostik. Die Computertomographie ist das am schnellsten verfügbare und flächendeckend verbreitetste Verfahren. Vorteil der Magnetresonanztomographie ist eine feinere und differenziertere Darstellung der akuten Infarkte.

FlaggeEnglish abstract

Stroke. Diagnosis

Several screening tools are available for the emergency rescue service for a first assessment when acute stroke has been suspected. A safe clinical differentiation between ischemic and hemorrhagic stroke is not possible, which explains the need for rapid availability of an imaging facility. CT scans are widely available and usually the first option, whereas MRI can help to further differentiate stroke mimics as well as minor strokes, which might not be detected on CT.

Seite 290 - 295
Medizin meets PharmazieMarc Wolf, Stuttgart

Schlaganfall

Therapie

Dem Motto „time is brain“ folgend, ist eine zeitliche Erfassung des Symptombeginns für die Behandlung und Prognose entscheidend. Im Zeitfenster bis viereinhalb Stunden kann in der Regel eine systemische intravenöse Thrombolyse (IVT) erfolgen. Mittels multimodaler Bildgebung kann das Zeitfenster auf bis zu neun Stunden erweitert werden. Die kürzlich zugelassene Tenecteplase stellt eine Alternative zur Alteplase dar und bietet potenzielle Vorteile in speziellen Konstellationen. Für Verschlüsse großer Gefäße hat sich die mechanische Thrombektomie als komplementäre Behandlung etabliert und das therapeutische Zeitfenster nochmal erweitert.

FlaggeEnglish abstract

Stroke. Therapy

The slogan “time is brain” indicates well that the need to detect symptoms early and fastly present at an Emergency room or Stroke Unit is crucial. Systemic intravenous thrombolysis (IVT) with rtPA can be performed up to 4.5 hours after symptom onset. Using multimodal imaging, e. g. with perfusion imaging, the time window for IVT might be extended up to 9 hours in specific constellations. Recently tenecteplase was licensed for treatment of acute ischemic stroke as an alternative to the well-known rtPA and might have some advantage in specific constellations. Large vessel occlusion are treated with mechanical thrombectomy in a longer time window.

Seite 296 - 297
Medizin meets PharmazieMarc Wolf, Stuttgart

Schlaganfall

Patientenfall

Illustriert ist der Fall einer 75-jährigen Patientin mit klinischer ausgeprägter Aphasie und leichter Hemiparese rechts. Festgestellt wird ein akuter proximaler Gefäßverschluss sowie als Erstdiagnose Vorhofflimmern. Es folgen eine IVT und eine erfolgreiche MTE.

FlaggeEnglish abstract

Stroke. Exemplary case report

The case of a 75 years-old woman with acute aphasia and mild right sided hemiparesis is reported. She had a proximal intracranial large vessel occlusion which was successfully recanalized following the treatment with IVT and MTE. She got a diagnosis of atrial fibrillation, which was not known before. Her outcome was excellent.

Seite 298 - 299
Medizin meets PharmazieMarc Wolf, Stuttgart

Schlaganfall

Zusammenfassung

Seite 302 - 312
Klinische PharmazieGabriel Rediker, Janina A. Bittmann, Christine K. Faller, Felia M. Gradetzke, Viktoria Jungreithmayr, Luise Kauk, Sophia Klasing, Laura K. Lepenies, Emilia Picker, Theresa Terstegen, Cathrin J. Vogt, Viktoria S. Wurmbach und Hanna M. Seidling, Heidelberg

Digitale Innovationen in der Patienteninformation

Arzneimitteltherapiesicherheit im Fokus: Die Chancen und Effekte von Digitalen Gesundheitsanwendungen

Im Zeitalter der Digitalisierung gibt es auch im Gesundheitssektor neue Entwicklungen, die Potenziale für therapierelevante Fortschritte in der Gesundheitsförderung und -kompetenz mit sich bringen. Neben der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) und der Telemedizin bis 2025, gibt es bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit, Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung zu verordnen – weltweit gesehen ist Deutschland damit das erste Land, das dies in der Regelversorgung möglich macht. Diese Entwicklungen bieten im Bereich der Gesundheitsförderung eine bedeutende Chance, da Risikofaktoren für einen schlechteren Krankheitsverlauf, zum Beispiel fehlende Therapieadhärenz oder mangelnde Umsetzung von lebensstilverändernden Maßnahmen wie Bewegung, personalisiert erkannt und präventive Maßnahmen entsprechend individuellen Verhaltensmustern angeboten werden können. Damit die digitalen Anwendungen ein wirksames Mittel zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und des Erkrankungsstatus sein können, müssen Hersteller sich der Herausforderung stellen, sie für den Patienten verständlich, verfügbar und nutzbar zu machen.

FlaggeEnglish abstract

Digital innovations for patient information

Since the introduction of digital therapeutics (DiGA = Digitale Gesundheitsanwendungen) into primary care in 2020, the field of health education has once again evolved. These developments offer a significant opportunity in health promotion, as risk factors such as poor therapy adherence can be easily recognized. Personalized preventive measures then can be offered according to individual behavioural patterns. Therefore, DiGA can have an impact on both adherence and disease management which overall can improve medication therapy safety. The path to a prescription-ready digital medical product involves a lot of effort, as in addition to a comprehensive data protection concept, evidence of effectiveness through clinical studies must be provided – a difference from other health apps available in App-Stores. Additionally, the patients need to understand and use the information, which requires amongst health literacy, the ability to handle digital platforms and/or therapeutics. Both factors combined can be described as eHealth-Literacy.

Since the introduction of digital therapeutics (DiGA = Digitale Gesundheitsanwendungen) into primary care in 2020, the field of health education has once again evolved. These developments offer a significant opportunity in health promotion, as risk factors such as poor therapy adherence can be easily recognized. Personalized preventive measures then can be offered according to individual behavioural patterns. Therefore, DiGA can have an impact on both adherence and disease management which overall can improve medication therapy safety. The path to a prescription-ready digital medical product involves a lot of effort, as in addition to a comprehensive data protection concept, evidence of effectiveness through clinical studies must be provided – a difference from other health apps available in App-Stores. Additionally, the patients need to understand and use the information, which requires amongst health literacy, the ability to handle digital platforms and/or therapeutics. Both factors combined can be described as eHealth-Literacy.

Seite 313 - 319
Referiert & kommentiertSophie Götz, Edingen-Neckarhausen

Vorhofflimmern

Erhöht Diltiazem das Blutungsrisiko?

In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde der Einfluss von Diltiazem auf das Risiko von schweren Blutungen bei Patienten mit Vorhofflimmern, die mit Apixaban oder Rivaroxaban antikoaguliert sind, untersucht. Eine blutungsfördernde Interaktion von Diltiazem mit direkten Faktor-Xa-Inhibitoren hätte wichtige klinische Konsequenzen für viele Patienten.

Seite 313 - 319
Referiert & kommentiertLaura Witt, Münster

Hypertonie

Kardiovaskuläre Ereignisse bei Kindern und Jugendlichen

Bei einer bevölkerungsbezogenen Studie aus Kanada wurde gezeigt, dass Kinder und Jugendliche mit Hypertonie ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse haben.

Seite 313 - 319
Referiert & kommentiertDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Signifikante Assoziation

Atopische Dermatitis und Essstörungen gehen teilweise Hand in Hand

Eine atopische Dermatitis ist laut einer US-amerikanischen Querschnittsstudie signifikant mit verschiedenen Essstörungen assoziiert. Das Wissen über diesen Zusammenhang ist wichtig, um bei den Betroffenen positive Coping-Mechanismen zu fördern und – wenn erforderlich – ihnen einen schnellen Zugang zu psychologischer Unterstützung zu gewähren.

Seite 313 - 319
Referiert & kommentiertDr. Matthias Desch, Kogl

Vorhofflimmern

Lebenszeitrisiko und Komplikationen im Wandel

Vorhofflimmern ist eine Erkrankung mit hoher Prävalenz und gefürchteten Komplikationen. Wie sich die Erkrankung und deren Folgen über einen Zeitraum von 22 Jahren entwickelten, haben dänische Forscher anhand einer Kohortenstudie analysiert.

Seite 313 - 319
Referiert & kommentiert

Wussten Sie schon ...?

Alice-im-Wunderland-Syndrom bei Migräne